1989/04/21 - Tokyo Nintendo bringt den GameBoy auf den japanischen Markt, das Handheld wird mit dem Spiel Tetris, einem Computerspiel des russischen Programmierers Alexei Paschitnow, verkauft.
Paschitnow, damals beim Computerzentrum der sowjetischen Hauptstadt angestellt, kam im Frühling 1984 auf die Idee, das Puzzlespiel „Pentomino“ in ein Computerspiel umzusetzen. Die erste Version, auf seinem „Elektronika 60“ entwickelt, ist bald fertig und zieht nach und nach die ganze Belegschaft in ihren Bann. Das Spiel wird oft kopiert und breitet sich schnell in der Sowjetunion und danach im ganzen Ostblock aus.
Im Westen angekommen, findet das Spiel bei „Mirrorsoft“, dem Softwareflügel des britischen Medienimperiums Maxwell Corporation, so grossen Anklang, dass sie es kurzerhand veröffentlichen. Als die erste Version auf dem Markt erscheint, erklärt „Elorg“, eine in Moskau ansässige Staatsfirma, die für die zentrale Vermarktung von sowjetischer Softwareprodukte zuständig ist, allerdings, dass die Rechte nie vergeben wurden. Dem Medientycoon Robert Maxwell, da mit dem Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow befreundet, gelingt es, seiner Firma Mirrorsoft die Rechte für Personal- und Heimcomputer zu sichern.
Der grosse Spielemarkt liegt damals aber bei den Spielekonsolen, so dass die Firma mit Atari Kontakt aufnimmt, eine Version für diese zu produzieren, dabei ignoriert Mirrorsoft geflissentlich, dass man die Rechte für diese Gerätegattung gar nicht besitzt.
Gunpei Yokoi, dem Entwickler des GameBoy, gefällt Tetris auch gut und da er seiner Minikonsole das Spiel bei der Markteinführung beilegen will, wird ein Emmissär nach Moskau entsandt, der den Russen die Atari Version vorführt. Die sind natürlich verärgert, da sich die Rechte ja ausdrücklich nicht auf Konsolen erstrecken und vereinbaren einen Vertrag mit Nintendo, der einen Betrag von 500.000 US-Dollar zuzüglich 0,50 US-Dollar pro Kopie festlegt.
Als Robert Maxwell davon erfährt, setzt er Gorbatschow bei dessen Staatsbesuch in Grossbritannien unter Druck. Da Gorbatschow, durch seine Politik der Perestroika, in eine Situation gebracht ist, in der er nicht mehr viel zu sagen hat, kann auch er nichts machen. Atari muss die bereits produzierten Module schreddern und geht bald unter.