20110401
Mies van der Rohe
Die Neue Nationalgalerie ist das einzige Bauwerk, das Ludwig Mies van der Rohe nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland umsetzt. Das Gebäude ist ein klassisches Beispiel der „Second Hand Architektur“.
Nachdem die cubanische Rumfabrikantenfamilie Bacardi zunächst den Kampf Fidel Castros gegen den Diktator Batista unterstützt, ändert sich ihre positive Haltung, als sich der pro-sowjetische Kurs Che Guevaras durchsetzt. Nach ihrer Enteignung am 14. Oktober 1960 emigriert die Familie Bacardi samt ihrer Hefekulturen nach Miami und engagiert sich aktiv gegen das sozialistische Regime auf Cuba, nun kann Ludwig Mies van der Rohes Entwurf von 1957 für das Verwaltungsgebäude des Rum-Herstellers in Santiago de Cuba leider nicht mehr ausgeführt werden und van der Rohe reicht die Baupläne in Schweinfurt 1964 als Entwurf für ein dort zu errichtendes Museum ein, dieser Bau wird leider auch nicht realisiert, da der Schweinfurter Stadtrat die Unterhaltskosten für das Museum nicht übernehmen will, van der Rohe erinnert seinen Auftrag aus dem Jahre 1962 ein Museum in Berlin zu errichten und 1965 beginnen die Arbeiten an der Neuen Nationalgalerie nach den cubanischen Plänen. Ein Jahr vor Mies’ Tod, 1968, wird der Bau vollendet.