Kijŏng-dong, in Nordkorea Friedens-, in Südkorea Propagandadorf genannt, liegt weniger als zwei Kilometer von Daeseong-dong, dem einzigen derzeit noch bewohnten Dorf in der südkoreanischen, demilitarisierten Zone, entfernt.
Der romantische Flecken in der demilitarisierten Zone Nordkoreas mit Kindergarten, Schule, Krankenhaus und natürlich einer florierenden landwirtschaftlichen Kooperative, wurde allerdings ausschließlich zu Propagandazwecken erbaut. Die Rollen der Bewohner des Dorfes werden von Soldaten in ländlicher Tracht verkörpert, wobei die talentiertesten die Kleinkinder geben. Abends wird, im Sommer wie im Winter, 18.00 Uhr in verschiedenen Räumen ausgewählter Gebäude das Licht eingeschaltet.
Da die Soldaten sich als Künstler verstehen, müssen allerdings auswärtige Feldarbeiter und Gebäudepfleger anfallende Arbeiten verrichten.
Der Flaggenmast In Kijŏng-dong (160 Meter) ist nach dem in Baku, Aserbaidschan (162 Meter), der zweithöchste der Welt. An seiner Spitze weht eine 270 Kilogramm schwere nordkoreanische Flagge. Der Mast war ursprünglich nicht so hoch, aber er wurde ausgebaut, nachdem der heute weltweit dritthöchste in Daeseong-dong über die Höhe seines nordkoreanischen Pendants hinaus erhöht wurde.
