1911/10/17 - Berlin Der deutsche Reichstag schmettert mit 3/4 der Abgeodnetenstimmen den Antrag auf Einführung der Antiqua als Amtsschrift ab. Damit entscheidet die Frakturfraktion den Antiqua-Fraktur-Streit für sich und die Fraktur bleibt weiterhin Amtsschrift im Deutschen Reich.
„Die runden, wälschen Buchstaben [haben sich] allmählich unserem Wesen gemäss zu geraden, eckigen, knorrigen, geästelten und dabei künstlerischen Gebilden zur sogenannten gothischen oder Eckschrift entwickelt. In dieser Umgestaltung sehen wir sich eine schöpferische Tat germanischen Geistes vollziehen. Der wälschen Schrift wurde der Stempel des Deutschtums aufgeprägt.“ – Adolf Reinecke: Deutsche Wiedergeburt. Grundlegende Baustücke zur jungdeutschen Bewegung
„[…] der nationalsozialistische Staat [muss] sich verwahren gegen das plötzliche Auftauchen jener Rückwärtse, die meinen, eine ‚teutsche Kunst‘ aus der trauten Welt ihrer eigenen romantischen Vorstellungen der nationalsozialistischen Revolution als verpflichtendes Erbteil für die Zukunft mitgeben zu können […]“ – Adolf Hitler, 1934 bei einer Kulturtagung der NSDAP