1946/12/31 - Köln Mit seiner Silvesterpredigt verewigt sich Joseph Kardinal Frings, Erzbischof des Bistums, im deutschen Sprachgebrauch. Mit Bezug auf die häufigen Plünderungen von Kohlenzügen und die allgemein schlechte Versorgungslage in diesem, extrem kalten, Nachkriegswinter, donnert er von der Kanzel St. Engelberts: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der Einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder durch Bitten, nicht erlangen kann.“
Bald spricht man in Köln und später in ganz Deutschland, wenn vom Organisieren also der unentgeltlichen Wegnahme von Heizmaterial und Waren des täglichen Bedarfs, die Rede ist, von Fringsen.