1634/06/22 - Sint Annaparochie Der Künstler Rembrandt Harmenszoon van Rijn und Saskia van Uylenburgh werden in der örtlichen Pfarrkirche getraut. Sie waren seit genau einem Jahr offiziell verlobt.
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Rembrandt van Rijn; „Simson, an der Hochzeitstafel das Rätsel aufgebend“; 1638; Öl/Leinwand; 126,5 x 175,5 cm; Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden |
Das Paar hatte sich im Atelier Hendrick Uylenburghs, der ein führender Amsterdamer Kunsthändler, Arbeitgeber des Malers und Cousin der Leeuwardener Patriziertochter war, kennen gelernt. In dessen Haus wohnt das junge Ehepaar auch, bis 1635 Rembrandt seine Zusammenarbeit mit Uylenburgh beendet und mit Saskia, um ihr ererbtes Vermögen ungestört durchzubringen, in das Haus Nieuwe Doelenstraat Nr. 20 zieht.
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1638 verklagt Rembrandt Saskias Schwippschwager und Schwippschwägerin, Albertus van Loo und dessen Schwester. Die sollen behauptet haben, dass Saskia „mit Prunken und Prangen das Erbe ihrer verstorbenen Eltern vergeude“. Rembrandt bringt vor, er und seine Frau seien nun einmal „reichlich und über die Massen begütert“. Er verliert den Prozess und kauft im nächsten Jahr ein, bei einem Kaufpreis in Höhe von 13 000 Gulden, völlig überteuertes Haus in der Sint Anthoniesbreestraat, das heutige Rembrandthuis. Hier kommt 1641 Titus, Saskias und Rembrandts viertes Kind, das im Gegensatz zu den vorherigen nicht bereits nach wenigen Wochen stirbt, zur Welt.
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Rembrandt van Rijn; „Die Blendung Simsons“; 1636; Öl/Leinwand; 205 × 272 cm; Städel-Museum, Frankfurt a. M. |
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Während Titus wächst und gedeiht, verschlechtert sich Saskias Gesundheitszustand, sie ist an Tuberkulose erkrankt, zusehends. Am 5. Juni 1642 verfasst Saskia van Rijn ihr Testament und verfügt darin, dass Rembrandt, im Falle einer erneuten Heirat, sofort ihre Hälfte des gemeinsamen Vermögens Titus überschreiben müsse und dass, sollte Titus vorher sterben, diese Hälfte Saskias und Titus gemeinsamer leiblicher Verwandten, ihrer Schwester und damit letztlich Albertus van Loo zufalle.
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Am 14. Juni 1642 stirbt die Künstlergattin, knapp 30-jährig, sie wird in der „Oude Kerk“ beigesetzt. Die in ihrem Letzen Willen verfügten Bestimmungen dürften Rembrandt in seiner Entscheidung, nie mehr zu heiraten und sich sehr liebevoll um seinen Sohn Titus zu kümmern, beeinflusst haben.
„An meinen Bildern müsst ihr nicht schnüffeln, die Farben sind ungesund...“