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20120709

EXODUS 47 / Vol. I


_Die President Warfield

1947/07/09 - Sète. In den Hafen der südfranzösischen Stadt läuft, um Juden, die vorhaben in Palästina einzuwandern, an Bord zu nehmen, die unter dem Kommando von Jossi Harel stehende President Warfield ein.

Das Schiff wurde 1927 in den USA gebaut und 1928, nach Solomon Davies Warfield, einem Onkel der als Bessie Wallis Warfield geborenen Wallis Simpson, Duchess of Windsor, der Gattin des vormaligen britischen Königs, Eduard VIII. benannt, für den Paketdienst an der Ostküste der USA in Dienst gestellt.
Als Post- und Vergnügungsschiff mit Tanzsälen, Restaurants und Bars, in denen sich bis zu 400 in 200 Kabinen mitreisende Passagiere unterhielten, ausgestattet, fuhr die President Warfield vorwiegend in der Chesapeake Bay, bis sie im Zweiten Weltkrieg requiriert wird und nach erfolgtem Umbau als Truppentransporter dient.
Nach Kriegsende wird das unter anderem bei der alliierten Landung in der Normandie eingesetzte, stark verschlissene Schiff, Konvois der President Warfield hatten mehrere Feindkontakte gehabt, sehr salzhaltiges Wasser, die transportierten Truppen waren nicht immer pfleglich mit dem Interieur umgegangen, ausgemustert und auf einem Schiffsfriedhof in Baltimore verankert.
Dort dümpelt das Wrack bereits ein Jahr, als das zur Hagana gehörige Mossad Le'aliyah Bet auf den ehemaligen Flussdampfer aufmerksam gemacht wird: Der mit nur 2 Meter 40 geringe Tiefgang der President Warfield könnte es möglich machen, nach Durchbrechen der britischen Blockade, näher als jedes englische Kriegsschiff, an die Küste Palästinas heranzufahren und dann, einem Aufbringen entgangen, die Passagiere an Land zu bringen. Womit die Bemühung der britischen Mandatsträger, der Destabilisierung der Region, die bei einer weiteren Einwanderung von Juden zu erwarten ist, vorzubeugen, konterkariert wäre. 
Zu einem Preis von 60.000 US-$ über die als Agent für die Hagana auftretende Potomac Shipwrecking Co. angekauft, gelangt die President Warfield im Frühjahr 1947 in das ligurische Porto Venere, wo in siebenwöchiger Liegezeit 5000, in der Breite jeweils 45 und in der Höhe 60 cm messende, Kojen eingebaut wurden.