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20130209


1848/02/09 - München Nachdem Ludwig I. Konkubine mit ihrer, aus der Alemannia Burschenschaft gebildeten, Leibgarde, die einer aufgebrachten Menge, darunter viele Burschen anderer Münchener Corps (Suevia, Palatia, Bavaria, Isaria), die die Alemannia anfeindeten, zu unterliegen drohte, in die Theatinerkirche flüchten musste, verordnet Ludwig I. die Schliessung der Universität und die, mit der Massgabe, die Stadt binnen drei Tagen zu verlassen, Ausweisung aller nicht in der Allemannia incorporierten Studenten.

Drei Tage später wird Gräfin Landsfeld alias Lola Montez, Geliebte des Königs, unter Schmähungen der aufgebrachten Bevölkerung in einer Kutsche über Schloss Blutenburg nach Lindau und in die Schweiz fliehen.

Bei ihrer Flucht aus München ergatterte der begeisterte Sammler Graf Maximilian von Arco-Zinneberg einen Zigarettenstummel von Lola Montez, auf den er „Spanische Cigarre, von Lola Montez, aus ihrem Hause ... als Erinnerung genommen“ schreiben liess und der heute im Münchener Stadtmuseum gezeigt wird.

















Der König und die Tänzerin III

In der allgemeinen Unruhestimmung des Jahres 1848 kommt es, nach einer gerüchteweise bekannt gewordenen, heimlichen Rückkehr Lolas zur Abdankung Ludwigs. Im Kronrat gibt er die Erklärung ab, dass Lola Montez nicht mehr bayerische Staatsangehörige sei. Gräfin Landsfeld, alias Lola Montez, eigentlich Elizabeth Rosanna Gilbert, wird zur Fahndung ausgeschrieben.  
Sie lebt jetzt in der Schweiz, wo sie sich ein Wiedersehen mit Ludwig erhofft. Aus dem Briefwechsel zwischen ihr und Ludwig geht hervor, dass sie mit Ludwigs Geld in unerhörtem Luxus lebte. Zwischenzeitlich ist sie mit einem Auguste Papon liiert, der versucht Ludwig zu erpressen. Als Ludwig schliesslich von von dessen Affäre mit Lola Montez erfährt, kühlt das Verhältnis etwas ab. Lola und Ludwig schreiben sich aber immer noch Briefe, in denen Lola, meistens, mehr Geld verlangt.

1849 kehrt Lola nach London zurück. Nach ihrer dortigen Heirat mit einem jungen britischen Offizier bricht Ludwig die Beziehung zu ihr ab.

Ihr erster Ehemann meldet sich, Elizabeth wird wegen Bigamie angeklagt und muss erneut aus England fliehen. Sie reist mit ihrem illegitimen Gatten, von dem sie sich aber bald im Streit trennte, zum Mittelmeer. Nach neuerlichen Versuchen, in Paris und Belgien vor Publikum mit ihren spanischen Tänzen aufzutreten und der Veröffentlichung ihrer Memoiren, geht sie 1851 in die USA. 
Am Broadway tritt sie 1852 in der Theaterrevue Lola Montez in Bavaria auf. Bis 1853 tourt sie mit der Revue an der Ostküste, dann geht dann nach San Francisco. Sie heiratet einen Goldgräber und lässt sich in der kalifornischen Goldgräberstadt Grass Valley nieder.

Eine Tournee führt sie nach Australien, wo die Gräfin von Landsfeld Goldgräber mit ihren Darbietungen unterhält und mit einer Vorstellung das Theatre Royal in Castlemaine eröffnet.

Lola kehrt nach New York zurück und macht sich, in Amerika und Grossbritannien, mit Lesungen, die ihr ein geordnetes finanzielles Auskommen ermöglichen, bekannt.
Sie schreibt Schönheitsratgeber, engagiert sich für „Gefallene Mädchen“ und wird unter Einfluss eines protestantischen Geistlichen zur bekennenden Christin. Nachdem sich schon im Sommer schlaganfallähnliche Symptome gezeigt hatten, zieht sich die 39-Jährige Weihnachten 1860 eine Lungenentzündung zu und stirbt drei Wochen später. Ihr Grab befindet sich auf dem Green-Wood Cemetery in Brooklyn.