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20130215

Samoware nach Tula tragen


1712/02/15 - Sankt Petersburg/Moskau/Tula Peter der Grosse befiehlt den Bau einer Waffenfabrik.
Zar Peter, der seinen Sieg, in der Schlacht von Poltawa und damit die Kriegswende im Zweiten Nordischen Krieg, nur nach zahlreichen Niederlagen und erheblichen Verlusten an Menschenmaterial herbeiführen konnte, war, ungeachtet der Niederlage der gegnerischen Schweden, die strategische Bedeutung des Metallhandwerks letztlich bewusst geworden.

Im 17. Jahrhundert hatte sich in der Festungsstadt Tula dank reichhaltiger Eisenerzvorkommen, in der Umgebung, das Metallhandwerk gut entwickelt. 

Neben beliebtem Landwirtschafts- und Haushaltsbedarf (vor allem Samoware) produzierten immer mehr einheimische Eisenschmiede verschiedene Hieb-, Stich- und auch Schusswaffen und entwickelten dabei grosse handwerkliche Perfektion. 

Da Peter I. um die gute Qualität der Tulaer Gewehre wusste, hatte er, um schnell und zuverlässig mit diesen Waffen versorgt werden zu können, einen Sonder-Ukas  erlassen, die Ressourcen der Tulaer Waffenmacher zu vereinen und nahe der Tulaer Eisenschmiedesiedlung, c.a. 200 km südlich von Moskau, eine Waffenfabrik zu bauen. Peter der Grosse, der Beiname bezieht sich natürlich vor allem auf seine unvergessenen herrschaftlichen Leistungen, war nach zeitgenössischen Angaben tatsächlich gross, unterschiedliche Quellen nennen Masse zwischen 201 und 215 Metern, ist jedenfalls am 8. Februar 1725greg., der Länge nach, in Sankt Petersburg gestorben.









Das von ihm befohlene Waffenwerk, ist bis heute in Tula, einem der Zentren der russischen Rüstungsindustrie, beheimatet. Ту́льский оруже́йный заво́д, zählt zu den bekanntesten russischen Waffenherstellern und Tula eine halbe Millionen Einwohner.

Zu den bekanntesten, von der Tulaer Waffenfabrik in ihrer Geschichte produzierten Waffen, gehört neben dem Repetiergewehr Mosin-Nagant, der Stetschkin APS, der Beresin UB, dem Kalaschnikow-Sturmgewehr AKS-74U, dem Granatenwerfer GP-25 oder dem Panzerabwehrsystem KonkursM, die Makarow-Pistole.



In der Sowjetunion und den Warschauer Pakt Staaten war die Makarow in den Jahren 1951 bis 1991 die militärische Standard-Seitenwaffe. Die auch als Pistole M bezeichnete Waffe, ist eine Selbstladepistole (Rückstosslader ohne starre Laufverriegelung). Sie wird komplett aus Stahl gefräst und hat einen einfachen Feder-Masse-Verschluss.


1927 wurde innerhalb des Waffenwerks das Konstruktionsbüro für Gerätebau (KBP) gegründet, das ursprünglich für die Entwicklung von Kleinwaffen zuständig war. 1935 als eigenständiges Unternehmen aus dem Waffenwerk ausgegliedert, gehört KBP heute zu den wichtigsten Entwicklern von Panzerabwehrsystemen, Lenkwaffen und Raketensystemen.