1921/03/08 - Moskau Nadjeshda Krupskaja zwingt Wladimir Uljanow den 8. März zum internationalen Tag der Frau zu deklarieren.
In der SBZ war der 8. März vor allem Anlass für ein gigantisches, kollektives Besäufnis. Während die Genossinnen in den Betrieben sich munter schnatternd die Zeit bis zum offiziellen Beginn der Feier, der Frühstückspause, vertrieben, eilten die Kollegen, letzte Besorgungen machend, durch die umliegenden Geschäfte, belegten Brötchen und deckten die Festtafel ein. Neben Bergen von rohem Fleisch, Pfannkuchen und opulenten Nelkengebinden, wurden aus dem staatlichen Budget und den Brigadekassen vor allem grosse Bestände Bier, Wein und Spirituosen finanziert. Punkt 9 begann das Fest und ab 10 marodierten kleine und grössere Gruppen rattendichter Frauen auf dem Weg nach Hause, über Dorfplätze und durch die Innenstädte der Ostzone. Die trinkfesteren Männer soffen noch bis zum offiziellen Feierabend weiter.