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20130323

Aeroflot 593


1994/03/23 - Meschduretschensk Der Airbus A310-304 auf dem Linienflug Aeroflot 593 mit der Registrierung F-OGQS zwischen den Flughäfen Moskau Scheremetjewo und Hongkong Kai Tak stürzt in eine sibirische Hügellandschaft, die 75 an Bord befindlichen Menschen sterben. Nach der Auswertung der Aufzeichnungen des Stimmenrecorders, ergibt sich, dass zum Zeitpunkt des Unglücks der minderjährige Sohn des Piloten am Steuer war. Der Kleine hatte unwillentlich eine Funktion des Autopiloten aktiviert, die auch den meisten Piloten damals unbekannt war.



Der Flugkapitän nimmt an diesem Tag seine zwei Kinder erstmals auf einen Langstreckenflug mit. Im Verlauf des Fluges zeigt er ihnen das Cockpit und offeriert ihnen, das Steuer zu übernehmen, er verrät aber nicht, dass der Autopilot aktiviert ist. Als erstes nimmt die Tochter auf dem Pilotensitz Platz. Der Vater ändert den Kurs des Autopiloten, damit die Tochter, obwohl sie das Flugzeug natürlich nicht wirklich kontrolliert, das Gefühl hat, eine Kurve zu fliegen. 

Dann ist der Junge dran. Auch ihn will der Vater täuschen und ändert den Autopilotkurs. Der A310 fliegt wieder eine Kurve, toll, der Junge will noch mal, aber der Papa stellt den vorgesehenen Kurs wieder ein. Sein ehrgeiziger Sprössling hält das Steuer aber mit aller Kraft in der neutralen Position. Nach dreissig Sekunden schaltet der genervte Autopilot die horizontale Steuerung auf manuell um, bleibt aber in allen anderen Bereichen aktiv. Im Cockpit leuchtet ein Lämpchen auf, das dieses Ereignis anzeigt, doch es bleibt von den Piloten unbeachtet, da sie vorher Flugzeuge geflogen hatten, die in einem solchen Fall ein akustisches Signal von sich gaben.

Der erste, der das Problem bemerkt, ist der Junge, als er sieht, dass das Flugzeug beginnt, sich mit 2,5° in der Sekunde nach rechts zu neigen. Kurz danach wird angezeigt, dass die Maschine Warteschleifen fliegt, was die Piloten verwirrt. Mittlerweile hat die Neigung 45° überschritten und es wirkten ca. +2 g auf die Insassen des Flugzeugs ein. Dies macht es dem Kapitän unmöglich, seinen Sohn vom Steuer zu entfernen. Als die Schräglage fast 90° erreicht hat, jetzt treten Kräfte bis +4,8 g auf, versucht der Autopilot mit seinen verbliebenen Funktionen die Fluglage zu korrigieren, indem er das Flugzeug beinahe senkrecht nach oben steuert. 

Es kommt zu einem Strömungsabriss, der Airbus beginnt zu trudeln. Während des folgenden Sturzfluges normalisierten sich die Kräfte und der Pilot kann die Steuerung wieder übernehmen. Obwohl er und sein Kopilot den Airbus wieder unter Kontrolle bringen, gelingt es nicht mehr, ihn rechtzeitig hochzuziehen. Ungefähr drei Minuten nach dem teilweisen Abschalten des Autopiloten zerschellt die Maschine auf dem Permafrostboden.