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20140915

Anna Lindh


La Simplicité

2003/09/15 - Stockholm Die an dem sichergestellten Basecap des, weiterhin flüchtigen, Lindh-Attentäters und die an der Tatwaffe gefundene DNA kann keinem der zentral Registrierten zugeordnet werden.
Der Mord an der Aussenministerin bringt den Fall Palme wieder in die öffentliche Diskussion. Der nicht aufgeklärte Mord an Ministerpräsident Olof Palme hat Schweden in verschiedener Hinsicht traumatisiert. Das Ansehen von Sicherheitsorganen und Justiz wurde dauerhaft beschädigt.
Die Ermittler waren häufig verzankt, oft einfach bescheuert, ihre Untersuchungen und Beweismittelsicherungen schlampig. 
Reihenweise Verdächtige wurden der Öffentlichkeit präsentiert, verhaftet, verurteilt, wieder freigelassen, dann wieder verdächtigt u.s.w. PKK, RAF, Säpo, KGB, MFS, NIS, CIA, natürlich Mossad und viele andere Spuren wurden verfolgt – oder auch nicht – und verloren sich wieder.
Diesmal will die Fahndungsleitzentrale alles richtig machen, also geraten die vielversprechenden Hinweise auf Mikael Mijailović in Vergessenheit, der Akt ist verlegt, wahrscheinlich war der Täter sowieso wieder mal ein anderer.
Und zwar, der Mann, den Polizeisprecher und Presse bald den „35-jährigen“, 35-åringen, nennen werden. Auch 35-åringen wird, von ehemaligen Kollegen und Personen aus seinem Bekanntenkreis, anhand der veröffentlichten Bilder, identifiziert. Die Polizei verhört die Mutter des neuen Verdächtigen, sie glaubt ihren Sohn auf den Bildern der Überwachungskamera des NK-Kaufhauses zu erkennen. Mütter sind, auch in Schweden, nicht mehr das was sie einmal waren.
In der Gewissheit 35-åringen befinde sich dort, wird ein Sondereinsatzkommando der Polizei zum Sturm auf das Haus des Vaters des 35-jährigen befohlen. Im Gebäude geht einiges zu Bruch, der Vater ist verstört, sein „Junge“ war seit längerer Zeit nicht bei ihm.
Am späten Abend wird 35-åringen, wegen des „begründeten Verdachts“ der Mörder Anna Lindhs zu sein, zur Fahndung ausgeschrieben. Von Mijailović ist nicht mehr die Rede.