www.blogpingsite.com

20140905

Neue Steuer in Russland


1698/09/05  - Preobraschenskoje Peter der Grosse erlässt einen Ukas, nach dem Bartträger verpflichtet werden, eine Sondersteuer zu entrichten.


Der Zar war, nach einer Reihe von Besuchen in westlichen Ländern, ohne seinen legendären Bart zurückgekehrt. Vieles, das er auf der Reise gesehen hatte, scheint ihm fortschrittlicher als daheim und er beschliesst, auch sein, wie er glaubt, etwas rückständiges, Reich zu modernisieren. Die im siebzehnten Jahrhundert im Westen bevorzugte Kleidung fand er zweckmässiger und Männer mit langem Bart, wie er ihn getragen hatte und in Russland eigentlich jeder ihn trug, sah der Zar in Kerneuropa nur noch wenige. Zunächst bereitete es Peter noch Vergnügen mit einer Schere durch seinen Palast zu schleichen und die Bärte der Notablen selbst zu packen und abzuschneiden. Später  beauftragte er dann seinen Hofnarren, die Prozedur des Bartabschneidens zu organisieren. An der Tafel des Zaren wurde nunmehr stets ein, des Barbierens kundiger, Bediensteter eingesetzt, der jedem erschienenen Bartträger, noch während der Dauer des Mahls, das Barthaar stutzte.


Der jetzige Ukas gilt nun für, ausgenommen Geistliche und tendenziell Bauern, alle seine Untertanen. Vollbartträger müssen, wollen sie ihren Bart behalten, die Lenkungszwecksteuer zahlen und erhalten als Quittung eine „Bartkopeke“ genannte Münze, die der bärtige Russe stets mit sich führen muss und auf Verlangen vorzuzeigen hat.