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20111129

Sinners


1971/11/29 - Essen Theo Albrecht, Mitbegründer und bis zu seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft (1993) gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Eigentümer des überteuerten Discounters Aldi, wird, als er wie so oft als Letzter das Gebäude des Konzernhauptsitzes verlässt, entführt.





Die ihm auflauernden Kidnapper hatten ihr Opfer nach dem Studium des Buches "Die Reichen und Superreichen in Deutschland" ausgewählt und glauben zunächst, da der zeitlebens äußerlich sehr bescheiden auftretende Albrecht ihnen für einen Multimillionär und Besitzer einer großen Ladenkette zu schlecht gekleidet erscheint, an einen Irrtum. Sie sprechen den Unternehmer an und bitten ihn sich durch Vorlage des Personalausweises zu identifizieren. Die Entführung dauert siebzehn Tage und endet nach Zahlung von sieben Millionen DM, die auf Wunsch der Entführer, beide sind praktizierende Katholiken, durch den Essener Bischof Franz Hengsbach übergeben werden. 
Theo Albrecht klagt vor dem Finanzgericht Düsseldorf erfolglos die steuerliche Absetzbarkeit der Lösegeldsumme als aussergewöhnliche Belastung ein. 
Die Täter wurden gefasst und 1973 vom Landgericht Essen zu einer Freiheitsstrafe von jeweils achteinhalb Jahren verurteilt.