1971/12/08 - Berlin Nach einem Teach-in mit Scherben-Konzert in der TU zum Gedenken an Georg von Rauch, der wenige Tage zuvor, nach einem Schusswechsel mit der Polizei, gestorben war, brechen dessen Teilnehmer zur Besetzung des leerstehenden Bethanien-Krankenhaus auf.
Gegen 21:30 Uhr wird die Polizei alarmiert, die mit einem Grossaufgebot anrückt um die, etwa 300, grösstenteils jugendlichen, am Mariannenplatz Versammelten unter Einsatz von Gummiknüppeln und Tränengas zu vertreiben. Das klappt nicht auf Anhieb und der Senat sieht sich zu Verhandlungen gezwungen. Das Rauchhauskollektiv – organisiert im Trägerverein Jugendzentrum Kreuzberg e.V. – erhält einen vorläufigen Nutzungsvertrag für das ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien.
Etwa vier Monate später stürmen 400 Bullen das Rauch-Haus. 28 Besetzer werden vorläufig festgenommen. Mit beschlagnahmten Gegenständen, leeren Weinflaschen, Batterien, Wecker und einem kaputten Wasserrohr, will die Polizei beweisen, dass im Rauch-Haus Sprengstoffanschläge vorbereitet wurden.
