1929/01/29 - Berlin Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues" kommt, da die Erstauflage auf Grund zahlreicher Vorbestellungen bereits vergriffen ist, nicht in den Handel.
Die Verfilmung, eine US-Produktion aus dem Jahr 1930 von Lewis Milestone, wurde bei den Academie Awards in der Kategorie „Bester Film“ mit einem Oscar ausgezeichnet und gilt heute als einer der 100 besten Filme der amerikanischen Filmgeschichte.
Anlässlich der Deutschlandpremiere im Berliner Metropol kommt es zum Eklat: auf Anregung des NSDAP-Gauleiters Joseph Goebbels besetzen nationalsozialistische Kämpfer den Saal und hindern andere Kinogäste mit handfesten Argumenten am Besuch des Filmtheaters; die Vorführung kann nicht stattfinden. Die Aktionen werden im gesamten Reich, auch durch zum Beispiel das Legen von Stinkbomben, Aussetzen grosser Mengen weisser Mäuse und immer wieder das Besetzen der Kinos fort- und der Film vorerst abgesetzt. Erst nach einer Novellierung des Lichtspielgesetzes (Lex Remarque), die am 31. März 1931 in Kraft tritt, wird er „für bestimmte Personenkreise und in geschlossenen Veranstaltungen“ wieder freigegeben.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wird "Im Westen nichts Neues" endgültig verboten.