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20120204

Jud Süß


1738/02/04 - Stuttgart Die Hinrichtung Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimers, bis zu dessen Tod "Geheimer Finanzrat" in Diensten Herzog Carl Alexanders von Württemberg, wird, vor zahlreich erschienenem Publikum, auf dem "Galgenberg" vollzogen. Zuvor war ihm, im Falle seiner Konversion zum christlichen Glauben, eine Begnadigung in Aussicht gestellt worden. Oppenheimer lehnt ab, spricht das "Sh'ma Yisrael" und stirbt am Galgen. In den nächsten sechs Jahren wird sein Leichnam nicht bestattet und verwest statt dessen öffentlich, in einem eisernen, rot gestrichenen Käfig.


Eigentliche Abbildung des Juden Süß nebst dem Zimer seiner Gefangenschafft auf dem Herren Hauß in Stuttgardt, auch der Tisch samt den Speisen so ihme den lezten Tag vorgesezt worden, alles nach der Natur gezeichnet Nr 1. Ein Schüssel worin 6 Eyer. 2. zwey hölzerne Deller auf jedem ein hölzerner Löffel. 3. Vor einen Kreuzer weiß Brodt. 4. Gesottene Linsen. 5. Eine Fleisch Suppen. 6. Ein Kalberner Braten, diese Speisen waren alle in schlecht erdenen Schisseln. 7. Thee Schalen. 8. Ein silbernes Thee Kännlein. 9. Eine Zucker Bip. 10. Ein grosser kupfferner Thee Kessel. 11. Drey grosse und ein klein hebräisch Buch. 12. Zwey Scheiter auf welchen der Jud die zwey lezte Nächt mit dem Kopf auf dem Boden gelegen