www.blogpingsite.com

20120329

Wilhelm Reich


Während einer Experimentalreihe, in der Wilhelm Reich, Begründer des Freudomarxismus, hofft die Effekte der Verstrahlung von Patienten die mit dem von ihm endeckten Orgon behandelt wurden neutralisieren zu können, beobachtet er in seiner Umgebung wiederholt eine finstere Wetterlage. 

Da er meint seine Experimente haben die bedrohlichen Wolken erzeugt erfindet der Psychoanalytiker, um diese wieder zu zerstreuen, den Cloudbuster. Durch die Kabel dieses Gerätes fliesst Wasser, versetzt mit einem Milligramm Orur, also von Reich mit Orgonenergie behandeltem Radium. Der Wissenschaftler gibt an dass seine Erfindung Wolken sowohl vertreiben als auch anziehen kann. Oft wird der Cloudbuster deshalb auch von, wegen unzureichender Niederschläge, verzweifelten Farmern angefragt.

Wilhelm Reich Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe, 1897 als erster von zwei Söhnen des Gutsbesitzers Léon Reich und dessen Frau Cecilia in Galizien geboren verbringt seine Kindheit auf dem Elterlichen Gut in der Bukowina. Dort unterrichten Privatlehrer ihn und seine Geschwister. Mit zumindest einem dieser Privatlehrer unterhält Reichs Mutter zeitweilig eine intime Beziehung, die Wilhelm aufdeckt. Seine Mutter bringt sich um, der Vater wird schwermütig und zieht sich bald – mehr oder weniger absichtlich – eine Krankheit zu, an der er 1914 stirbt. Der siebzehnjährige Reich muss die Leitung des Gutsbetriebs übernehmen, wird aber 1915 durch einrückende russische Truppen zur Flucht gezwungen. Er tritt der k.u.k. Armee bei, bleibt bis zum Kriegsende im Militärdienst und studiert anschliessend, in Wien, nach einem Semester Rechtswissenschaften, Medizin.

Durch ein Seminar zur Sexualität, das sein Kommilitone Otto Fenichel außeruniversitär organisiert hatte, wird Reich auf Sigmund Freud und die Psychoanalyse aufmerksam. 1920, noch als Student, wird er – eine große Ausnahme – in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung aufgenommen. Ohne jemals eine Lehranalyse abgeschlossen zu haben, praktiziert er mit kaum 23 Jahren als Psychoanalytiker und leitet von 1924 bis 1930 das Wiener Seminar für Psychoanalytische Therapie, wo man praktische Probleme der Behandlung systematisch erforscht. Aus den Diskussionen im Seminar für Psychoanalytische Therapie und aus einer konsequenten Weiterentwicklung der Freudschen c zur Orgasmustheorie gehen seine therapietechnischen Innovationen hervor: von der Widerstandsanalyse zur Charakteranalyse, danach zur körperorientierten Vegetotherapie.

1933 floh Reich vor den Nationalsozialisten zunächst nach Wien und emigrierte dann nach Dänemark. Seine Bücher wurden zu dieser Zeit in Deutschland verbrannt. 1934 verlor er die Aufenthaltsgenehmigung für Dänemark und ging nach Norwegen und im August 1939, kurz vor Beginn des Krieges, übersiedelt Reich mitsamt seinem Labor nach New York. Reich hatte im Lauf der Jahre ein gut ausgestattetes Labor eingerichtet in dem er mikrobiologische Forschungen durchführte und schließlich vesikuläre Gebilde im Grenzbereich zwischen Anorganischem und Organischem gefunden, die er nicht zu identifizieren vermochte. Er nennt sie Bione und die Arbeit mit ihnen führt ihn zum Postulat einer „spezifisch biologischen“ Energie, dem Orgon. Diese Energie sei, so Reich, in Orgonakkumulatoren konzentrierbar und biophysikalische Grundlage der Orgontherapie.

1955 setzt die Food and Drug Administration (FDA) ein gerichtliches Verbot der Verwendung von Reichs Orgonakkumulatoren sowie die Verfügung, alle Geräte Gerätschaften und Schriften die im Zusammenhang mit der Verwendung von Orgon stehen zu vernichten, durch. Da es sich um „eine wissenschaftliche Frage handele, die nicht von einem Gericht zu klären sei“ ignoriert Reich die Verfügungen.


Wilhelm Reich wird, wegen Missachtung des Gerichts, 1956 zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Er tritt die Strafe am 12. März 1957 an und stirbt während der Haft am 3. November 1957. Als Todesursache wird Herzversagen angegeben; eine Autopsie seines Leichnams findet jedoch nicht statt. Die FDA besteht auf der Vernichtung aller Orgonakkumulatoren und der Verbrennung aller wissenschaftlichen Arbeiten Reichs, wenn in ihnen das Wort Orgon vorkommt, oder, sofern nicht, wenn ihnen gedankliche Vorarbeit für die Orgonomie unterstellt werden kann, so dass fast alle publizierten Schriften Reichs betroffen sind.