1923/04/20 - Nürnberg Julius Streicher gründet die antisemitische Wochenzeitung "Der Stürmer". Hauptthema des Stürmers ist der Kampf gegen die „Degeneration der nordisch-germanischen Rasse“ durch Rassenschande.
Der Stürmer vertritt mit der Imprägnationstheorie, einer Form des kontagionistischen Antisemitismus, die Vorstellung, dass die Erbanlagen einer „deutschblütigen“ Frau schon durch einmaligen Geschlechtsverkehr mit einem Juden „verseucht“ werden und sie daher endgültig keinen „arischen“ Nachwuchs mehr zeugen könne.
Der Jude vergreife sich nicht nur an arischen Mädchen und Frauen, sondern sei auch unermüdlich darauf aus, Kinder und Kleinkinder zu schänden. Sodomitische Handlungen, homosexuelle Aktivitäten und alle nur erdenkbaren Perversionen seien dem Juden als Mittel recht, die arische Rasse zu vernichten.
Schon die jüdischen Schüler und Lehrlinge hätten nichts anderes im Sinn, als die Gleichaltrigen zu der verhängnisvollen Masturbation anzuleiten, um deren gesunde Entwicklung zu gefährden.
Die Erwachsenen wiederum würden durch die immense Produktion pornografischer Medien von Juden in ihrer geistig-sittlichen Orientierung verweichlicht und gefährdet. Durch Prostitution und Mädchenhandel würden syphilitische Beschwerden und andere Geschlechtskrankheiten gezielt auf die Arier übertragen, um diese zu vernichten.
Julius Streicher wird in den Nürnberger Prozessen aufgrund seiner Aufhetzung zum Judenhass wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, zum Tode verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.