1990/04/06 - Amsterdam Ein mental gestörter Mann besprüht Rembrands im Jahr 1642 vollendete "De compagnie van Frans Banning Cocq" aus einer Pumpflasche mit Schwefelsäure. Die Wärter des "Rijksmuseum" spülen es sofort mit demineralisiertem Wasser, das, seitdem 1975 ein arbeitsloser Lehrer das Bild mit einem Küchenmesser zerschnitt, zu ihrer Standardausrüstung gehört.
Das als "Nachtwache" bekannt gewordene Gemälde wurde 1715 von seinem Bestimmungsort, dem Festsaal der Amsterdamer Schützengilde in das Amsterdamer Rathaus verbracht, musste aber nachdem es sich für den neuen Standort als zu gross erwies, an allen vier Seiten beschnitten werden; 1911 perforierte ein arbeitsloser Marinekoch, der für seine Situation eine Art Vergeltung üben wollte, das Gemälde mit einem Messer und 1939, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs, wurde es vom Rahmen genommen, aufgerollt und ausgelagert.
Der Geistesgegenwart des Aufsichtspersonals und einem bereits kurze Zeit nach dem Attentat von 1975, dessen Folgen nicht spurlos beseitigt werden konnten, vorsorglich aufgebrachtem zusätzlichem Firniss, ist es zu verdanken, dass die Farbschicht bei dem bisher letzten Angriff intakt bleibt.