1937/05/24 - Paris Der französische Staatspräsident weiht anlässlich einer wegen weltpolitischer Spannungen recht misslungenen Weltausstellung das "Palais des Musées d'art moderne" ein.
Wegen der vermeintlichen Lage des Komplexes an der Avenue de Tokio, die bis 1918 quai Debilly hiess, wird er 'Palais de Tokio' genannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wollte die Stadtregierung die Avenue nicht mehr nach der Hauptstadt der mit den geschlagenen Nazis alliierten japanischen Faschisten benennen und die Magistrale wird zur Avenue de New-York.
Die der Kunst gewidmeten Zwillingsbauten nennen die recht konservativen verfassten Pariser jedoch weiterhin 'Palais de Tokio' und permanent, nachdem dessen Adresse auf Grund der Korrektur eines Vermessungsfehlers jetzt 11-13, Avenue de Président Wilson ist.
Das am rechten Ufer der Seine gelegene, neoklassizistische Gebäude gliedert sich in zwei Hauptflügel, die in der Mitte durch einen Hof mit einem dreiseitigen Portikus verbunden sind und wirkt irgendwie faschistoid, was im Westflügel durch ursprünglich aus Geldmangel unterlassene Renovierung gemildert wurde.
Eigentümer des Ostflügels ist die Stadt Paris, die seit 1961 dort das "Musée d'art moderne de la Ville de Paris" unterhält, welches seine Sammlung und wechselnde Ausstellungen zeigt.
Im Eigentum des französischen Staates hingegen ist der Westflügel, der im Jahr 1947 das staatliche "Musée National d'Art Moderne" aufnahm, bis dieses 1977 in das Centre Georges Pompidou umzog und nach mehreren Umwidmungen beherbergt dieser Flügel seit dem Jahr 2002, da sich die franco-japanischen Beziehungen verbessert haben, ein offiziell "Palais de Tokyo/Site de création contemporaine" genanntes Austellungsinstitut, welches mit Exponaten junger Positionen der Künste bespielt wird und es macht erst um zwölf zu, im Sommer 2011 erstmal ganz weil jetzt doch renoviert wurde und zur Wiedereröffnung, mit der von Okwui Enwezor verantworteten „Triennale“ für Gegenwartskunst im April 2012, gab es Yamazaki-, Hibiki- und Hakushu Whisky.
Kampaï!