1893/05/28 - Berlin In einem, in Tiergarten gelegenen, vegetarischen Restaurant, das nach Ceres, der römischen Göttin des Ackerbaus benannt ist, beschliesst ein Kreis von 18 Vegetariern, die Obstbau-Kolonie „Eden“ zu gründen.
Ein von Wiese und Buschwerk bewachsenes Gelände bei Oranienburg wird erworben, vermessen und in 80 „Heimstätten“ von jeweils 2.800 qm aufgeteilt.
Nachdem alles „rigolt“ und sich erholt wurde, können die ersten Obstbäume, Beerensträucher und Pflanzen in den Boden gebracht werden. Die kleine Siedlung Eden geht mit 15.000 Obstbäumen, 50.000 Beerensträuchern, 3.000 Haselnusssträuchern, 200.000 Erdbeerpflanzen und 20.000 Rhabarberstauden in das 20. Jahrhundert.
Anfangs strikt vegetarisch orientiert, öffnet sich die Siedlung später für das breitere Anliegen der Lebensreformbewegung und ab der Zeit des Ersten Weltkrieges, „da zum Siedeln im Sinne der Siedlung eine deutsch-völkische Gesinnung vorausgesetzt wird, zu der nur echtes deutsches Ariertum befähigt,“ natürlich auch dem Antisemitismus.