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20120806

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1890/08/06 - Auburn William Kemmler ist der erste zum Tode Verurteilte, der auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird.

Zuvor war ein Gesetz in Kraft getreten, das, da man diese Methode für weniger grausam als das bis dahin übliche Erhängen hielt, die Hinrichtung durch Elektrizität vorsah. Die eigentliche Idee der Exekution durch Strom hatte Thomas Alva Edison, der mit der von ihm angebotenen allgemeinen Versorgung mit Gleichstrom in Konkurrenz zum von Nikola Tesla entwickelten und von George Westinghouse kommerziell vertriebenen, Wechselstrom stand. 
Um zu demonstrieren, dass Wechselstrom gefährlicher als Gleichstrom sei, hatten Edison und seine Mitarbeiter jahrelang in öffentlichen Experimenten zahlreiche Tiere, darunter auch einen Elefanten (bos Luca), mit Wechselstrom getötet.

Im Prozess gegen Kemmler, der seine Frau mit einer Axt erschlagen hatte, versuchte der Strafverteidiger die Exekution seines Mandanten, indem er argumentierte, wie auch der als Experte geladene Westinghouse bestätigte, dass der Tod durch Elektrizität grausam sei, zu verhindern. Dieses Argument machte sich auch Edison, der ebenfalls als Experte befragt wurde, zu Eigen, er hingegen spricht sich, um damit nochmals die Gefährlichkeit von Wechselstrom zu unterstreichen, für die Hinrichtung aus.


Die Exekution soll, laut Edison, mit einer elektrischen Spannung von 1000 Volt durchgeführt werden,  als man den Strom nach 17 Sekunden ausschaltet, lebt Kemmler noch. – Früher hätte man gesagt: Strick gerissen. Glück gehabt! – Jetzt will man die Spannung auf 2000 Volt erhöhenwährend der Generator hochfährt, bleibt Zeit, dem vor Schmerzen brüllenden Kemmler zuzuhören. 
Der zweite Versuch dauert etwa 70 Sekunden und führt zum Tod. 
Augenzeugen berichten, dass Rauch von Kemmlers Kopf aufstieg und dass es nach verbranntem Fleisch roch. Westinghouse kommentiert den Verlauf der Hinrichtung mit: „They would have done better with an axe.“