1919/11/28 - Berlin Mit Aischylos‘ Orestie inzeniert von Max Reinhardt, wird zwischen Schiffbauerdamm und der später nach Reinhardt benannten Strasse, im, ehemals, Gebäude des Zirkus Schumann, das Grosse Schauspielhaus feierlich, als Revue- und Lustspieltheater, neu eröffnet.
1865 auf 780 Eichenpfählen gegründet, bis 1867, als erste Berliner Markthalle, errichtet, ist das Haus, nach Plänen des Architekten Hans Poelzig(50) und, der Bildhauerin und Architektin Marlene Moeschke(25), vollständig umgebaut worden.
Moeschke, entwarf bisher vor allem Grabmale und Bisquit-Figuren, sie liess den Zuschauerraum mit unzähligen Stuck-Stalaktiten in eine riesige Grusel-Grotte verwandeln.
Poelzig, er hatte sich mit dem Bau der Talsperre Klingenberg für den Schauspielhaus-Auftrag empfohlen, tendiert zwar bereits zur Neuen Sachlichkeit, konnte sich aber noch nicht, gegen seine junge Geliebte durchsetzen.