Charles Darwin hatte sich zur Bebilderung seiner The Expression of the Emotions in Man and Animals unbekümmert an allerlei Bildmaterial bedient, oft kopierte er Vorlagen aus einem reichbebilderten Buch des französischen Physiologen Guillaume Benjamin Amand Duchenne de Boulogne.
Duchenne hatte mit Elektroden die Gesichtsmuskulatur verschiedener Probanden stimuliert und veröffentlichte 1862 in Paris eine grundlegende Arbeit über diese elektrophysiologische Analyse von Gefühlsausdruck in der menschlichen Physiognomie: Le Mecanisme de la Physionomie Humaine.
Seine bevorzugte Testperson litt allerdings unter einer nervösen Störung, der Mann zog auch ohne Elektrostimulanz ständig schreckliche Grimassen. Da von Fachkollegen bemängelt worden war, dass der Tick des Subjekts die Ergebnisse der Experimente Duchennes verfälschen könnte, versuchte es der Wissenschaftler, allerdings ohne grossen Erfolg, mit Kindern.
Die Physiognomie postklimakterieller Damen widerstand ebenfalls selbst höchsten Stromspannungen.
Der Wissenschaftler musste, auch von jüngeren Frauen, um beispielsweise sexuelle Erregung darzustellen, unterstützende, manuelle Stimulation erbitten.
Selten gelang zumindest das Erzeugen eines Ausdrucks religiöser Inbrunst.
Meist blieb es bei stumpfer Bigotterie.
Duchenne konzentrierte sich mehr und mehr auf seine grösste wissenschaftlichen Leidenschaft, die Erforschung des, später nach ihm benannten, authentischsten Ausdrucks menschlicher Freude, des sourires de Duchenne.