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20130112

Bozkurtçu


2006/01/12 - Ankara  Die lebenslange Haftstrafe Mehmet Ali Ağcas, eines ehemaligen Kaders der ultranationalistischen Grauen Wölfe wird, mit der ihm auferlegten Massgabe seiner Bewährung,  ausgesetzt. 
Die Aussetzung der Strafe wird acht Tage später vom Obersten Türkischen Gerichtshof ohne Begründung aufgehoben, Ağca erneut verhaftet und wieder in das Hochsicherheitsgefängnis Sincan bei Ankara verbracht. 

„La Nona Ora“ Maurizio Cattelan (1999)


Ağca, der 1981 auf dem Petersplatz in Rom ein Pistolenattentat auf den damaligen Papst Johannes Paul II., bürgerlich Karol Józef Wojtyła, verübte, bei dem eine Kugel den linken Zeigefinger des Pontifex zertrümmert, eine den rechten Unterarm streift und eine dritte, bevor sie knapp neben der Wirbelsäule wieder austritt, mehrere Dünndarmschlingen zerreisst, wurde deshalb im Juli 1981 in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt.
Nach neunzehn Jahren war er vom italienischen Präsidenten Ciampi auf Bitte des Papstes, Johannes Paul II. hatte noch in der Gemelli-Klinik von den Folgen des Anschlags genesend seinem Attentäter vergeben und ihn später im Gefängnis besucht, anmestiert und in die Türkei ausgeliefert worden.

Der laut eigenen Bekundungenen inzwischen zum Katholizismus übergetretene, sich als letzte Inkarnation des Gottessohnes verstehende, 2010 entgültig entlassene Ağca, beantragte,  noch in türkischer Haft, die polnische Staatsbürgerschaft und will eine Italienerin heiraten: „Sie sollte bescheiden und ehrlich sein, und sie sollte mir helfen auf meinem Weg zur Erlösung.“