1936/02/04 - Davos David Frankfurter erschiesst, in dessen Wohnung, Wilhelm Gustloff, den Landesgruppenleiter der NSDAP/AO und stellt sich danach der Schweizer Polizei. Die Nationalsozialisten in Deutschland nutzen das Attentat propangadistisch, sie stilisieren Gustloff zum Märtyrer und beschliessen ein Schiff nach ihm zu benennen.
David Frankfurter war ein Sohn des im Königreich Kroatien und Slawonien lebenden, kroatisch- und deutschsprachigen Oberrabbiners Mosche Frankfurter und seiner Frau Rebekka. Ab 1929 studierte er Medizin in Wien, Leipzig und Frankfurt am Main. 1933 erlebte Frankfurter den Beginn der Judenverfolgung durch SA-Leute und Kommilitonen. Er ging im Oktober 1933 in die Schweiz nach Bern.
Er beschloss ein Fanal zu setzen erschiesst, wie gesagt, Gustloff, der gerade, an seinem 41. Geburtstag, dem Jahrestag der Machtergreifung, in Berlin gewesen war, und wird für dessen Ermordung von einem Gericht in Chur mit achtzehn Jahren Haft und anschliessender lebenslänglicher Landesverweisung bestraft.
Dort erfuhr er aus der Presse und von anderen Exilanten von der Ermordung jüdischer Bürger im Konzentrationslager und von den diversen Misshandlungen, denen deutsche Juden und Anhänger demokratischer Parteien ausgesetzt waren. Weihnachten 1934 reiste er trotzdem noch einmal nach Frankfurt und musste mit ansehen, wie antisemitische Deutsche seinen Onkel schlugen und demütigten.
Er beschloss ein Fanal zu setzen erschiesst, wie gesagt, Gustloff, der gerade, an seinem 41. Geburtstag, dem Jahrestag der Machtergreifung, in Berlin gewesen war, und wird für dessen Ermordung von einem Gericht in Chur mit achtzehn Jahren Haft und anschliessender lebenslänglicher Landesverweisung bestraft.
Die Wilhelm Gustloff, im Auftrag der Deutschen Arbeitsfront (DAF) bei Blohm & Voss in Hamburg, unter der Baunummer 511, auf Kiel gelegt, läuft am 5. Mai 1937 vom Stapel, die Taufe vollzieht – im Beisein Hitlers – Hedwig Gustloff – die Witwe des Namenspatrons.
Fertiggestellt ist die Gustloff am 15. März 1938, ihre Jungfernfahrt beginnt am 23. März, bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wird sie als Kreuzfahrtschiff der DAF-Unterorganisation Kraft durch Freude (KdF) und von der Legion Condor genutzt.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wird die Wilhelm Gustloff der Kriegsmarine als Lazarettschiff übergeben. Während der Besetzung Norwegens 1940 dient sie als Verwundetentransporter und später als Wohnschiff der 2. U-Boot-Lehrdivision im Ostpreussischen Gotenhafen.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wird die Wilhelm Gustloff der Kriegsmarine als Lazarettschiff übergeben. Während der Besetzung Norwegens 1940 dient sie als Verwundetentransporter und später als Wohnschiff der 2. U-Boot-Lehrdivision im Ostpreussischen Gotenhafen.
Als die Rote Armee, zu Beginn des Jahres 1945, die Ostfront durchbricht, ist Ostpreussen vom übrigen Reichsgebiet abgeschnitten. Grossadmiral Dönitz ordnet das Unternehmen Hannibal an, in dessen Rahmen verwundete Soldaten mit allen verfügbaren Schiffen in das westliche Reichsgebiet transportiert werden sollen. Die Mitnahme von Zivilisten ist erlaubt, so dass insgesamt 2,5 Millionen Menschen über die Ostsee ins Restreich schippern können.
Auch die Wilhelm Gustloff soll sich an der Evakuierung beteiligen. Am 30. Januar 1945 – dem 12. Jahrestag der Machtergreifung Hitlers – legt sie gegen 13:10 Uhr mit rund 10.300 Menschen in Gotenhafen ab. An Bord, etwa 8.800 Zivilisten, davon eine grosse Zahl Kinder, sowie etwa 1.500 Wehrmachtsangehörige, darunter 162 Verwundete, rund 340 Marinehelferinnen und 918 Marinesoldaten der 2. U-Boot-Lehrdivision, die von Kiel aus erneut in den Kriegseinsatz gehen sollen.
Auf der Höhe von Stolpmünde wird das, wie ein Weihnachtsbaum illuminierte, Schiff, gegen 21 Uhr, von dem sowjetischen U-Boot S-13 gesichtet. 21:16 Uhr lässt dessen Kommandant, Alexander Iwanowitsch Marinesko, aus etwa 700 Metern Entfernung vier Torpedos abschiessen. Ein Torpedo klemmt, drei treffen die Gustloff am Bug, unter dem E-Deck und im Maschinenraum.
Adolf Bock, (Berlin 1890 - Helsingborg 1968) Bei Kap Skagen Gouache, 40,5 x 62 cm, l. u. sign. u. dat. Adolf Bock 1946 sowie bet., unter Glas gerahmt, ungeöffnet. - Marine - u. Vedutenmaler, war zunächst Schüler von H. Bohrdt, studierte dann mit kaiserlichem Stipendium an der Akademie Berlin, lebte u. arbeitete seit 1919 in Finnland, er gehörte zu den wenigen Überlebenden des Untergangs der Wilhelm Gustloff.
Leider waren die Rettungsboote der Gustloff, um sie bei der Vernebelung des Hafens einzusetzen, in Gotenhafen von Bord gebracht und durch kleine Ruderboote ersetzt worden. Um eine planlose Flucht vom Schiff und den Ausbruch einer Panik zu verhindern, beordern die 4 Kapitäne die Zivilisten in den Wintergarten des Schiffs und lassen sie dort von Offizieren mit Waffengewalt festhalten. Als die Gustloff sinkt, müssen die Passagiere feststellen, dass die Fenster des Wintergartens aus Panzerglas sind und jedes Entkommen verhindern. Herbeieilende Schiffe können nur 1252 Schiffbrüchige retten, zuerst alle vier Kapitäne und den Marinemaler Adolf Bock. Nach etwas mehr als einer Stunde, sinkt das Schiff, etwa 23 Seemeilen von der pommerschen Küste entfernt. Mit mehr als 9000 Opfern ist ihr Untergang, bezogen auf ein einzelnes Schiff, der verlustreichste Schiffsuntergang der Geschichte.
David Frankfurter wird am 1. Juni 1945 aufgrund eines Gnadengesuchs freigelassen und aus der Schweiz ausgewiesen. Sein Vater wurde wie er erfährt, nach der deutschen Besetzung Jugoslawiens verschleppt und später ermordet.