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20140630

Giraffa camelopardalis


1827/06/30 - Paris Die Giraffenkuh Zarafa, die erste ihrer Art die, seit der „Medici-Giraffe“ vor 300 Jahren, Europa lebend erreichte, trifft nach 41-tägiger Wanderung, von Marseille kommend, in der Stadt ein. Zarafa ist ein Geschenk des Muhammad Ali Pascha, noch, lediglich, Gouverneur der osmanischen Provinz Ägypten. Die Gabe soll Frankreich von der Notwendigkeit der militärischen und äusserst grausamen Repression, eines Aufstandes der Griechen, gegen die Herrschaft der Osmanen, überzeugen, mit der er beauftragt ist.


Zarafa, der Name ist dem arabischen Wort für „Giraffe“ (زرافة: die Liebliche) entlehnt, von dem sich auch die Gattungsbezeichnung der Tierart herleitet, stammt aus der Gegend des Blauen Nil, in Nordost-Afrika. Sie war, 1825, zunächst per Kamel, nach Khartum gereist, von dort auf dem Nil, über 2500 Kilometer, per Schiff nach Kairo und dann, im Oktober 1826, im Hafen Alexandrias an Bord eines Schiffes gegangen in dessen Oberdeck man ein grosses Loch gesägt hatte durch das Zarafa ihren Hals strecken konnte. 


Bei ihrer Ankunft in Paris wird die Giraffe von 60000 Bürger_innen, viele davon in Giraffen-Mode (Die Frauen tragen das Haar „à la girafe“ mit hohen Knoten hochgesteckt. Die Männer bevorzugten hohe Hüte, sogenannte „girafiques“, dazu Krawatten und gefleckte Westen.), zum Jardin des Plantes begleitet, wo sie von nun an lebt. Zarafa soll dem König von Frankreich und Navarra, Charles X Philippe, am 9. Juli, im Schlosspark von Saint-Cloud, in Anwesenheit des gesamten Hofs, vorgestellt werden.