-Axel Petersson
1921/07/03 - Rom LZ 120 „Bodensee“, der erste vollständig stromlinienförmige Zeppelin, 1919 in Dienst gestellt, wird, entsprechend der Bestimmungen des Versailler Vertrags, nach denen Deutschland, als Reparationsleistung, auch alle Luftschiffe an die Alliierten des Ersten Weltkriegs abzugeben hat, von Hugo Eckener, ohne Zwischenlandung, in einer 12,5-stündigen Fahrt, über 1329 Kilometer, nach Italien gefahren.
Ausser der zwölfköpfigen deutschen Besatzung sind drei italienische Offiziere, ein Zivilist und ein „Blinder Passagier“ an Bord.
Nachdem um 18 Uhr 44 Rom überquert worden war, landet die Bodensee um 19 Uhr 12 in Ciampino und wird, im Verlauf einer feierlichen Zermonie, in „Esperia“ umgetauft. Nach der Taufe steigt die Esperia zu einem Demonstrationsflug auf und der Blinde Passagier wird aus der Gondel geworfen.
Mit „Esperia“, lat.: „Hesperia“, bezeichneten die Griechen früher die westlichen Gebiete – heute Spanien und Italien, dort wurde Esperia nur von Poeten verwendet, während Hesperia Spanien blieb.
|
Die LZ 120, Esperia, jetzt dem italienischen Heer unterstellt, dient neben der Ausbildung, Manövereinsätzen und Forschungsaufgaben vor allem der Repräsentation, bis, unter dem Eindruck des Verunglückens der „Italia“, das italienische Luftfahrtministerium, 1928, den Abbruch von LZ 120 empfiehlt. Das aus Duraluminium gefertigte, bis dahin, 17-eckige, Gerippe des Zeppelin wird zu Rankhilfen und Pergolen verarbeitet.