2449/Aw/09 - Paran Die erste in einer Reihe von insgesamt fünf nationalen Tragödien, die sich, warum auch immer, immer wieder an einem Neunten Aw „Tischa beAv“ ereignen, nahm ihren Lauf, als eine in das Gelobte Land, Kanaan, entsandte israelitische Beobachtergruppe, nach Beendigung ihrer knapp sechswöchigen Mission, in das Lager der Juden zurückgekehrt und hinsichtlich einer Bewertung der Lage im, von JHWH, prospektierten Siedlungsgebiet, uneinig ist. Zwei Kommissionsmitglieder, Hoschea und Kaleb, berichten ausschliesslich Verheissungsvolles, sie haben eine gigantische Weintraube mitgebracht und Kanaan sei militärisch auf Steinzeit-Niveau.
Die weiteren zehn Beobachter haben nichts mitgebracht und warnen vor der militärischen Schlagkraft Kanaans: Die kanaanitischen Ureinwohner, die Hurriter, seien von riesigem Wuchs, viel stärker als die Juden und auch mit dem Widerstand der dort, seit kürzerer Zeit, siedelnden Amurritern, hebräischen und aramäischen Stämmen und semitischen Stämmen der Wüste (Moabiter, Edomiter, Ammoniter) sei zu rechnen.
Die Juden sind geneigt, den Angaben der skeptischen Fraktion folgend, auf eine Besiedlung Kanaans zu verzichten und Notfalls nach Ägypten zurückzukehren. Hoschea und Kaleb bestehen darauf, nur ihr Bericht sei wahrheitsgemäss, reissen sich die Kleider vom Leib und propagieren den sofortigen Einmarsch. «Doch ihre mutigen Worte, die volles Vertrauen in JHWH's Fähigkeit, sein Wort zu erfüllen, erkennen liessen, sind in den Wind geredet: ‹ .... die ganze Gemeinde spricht davon, sie mit Steinen zu bewerfen. › ». JHWH bestraft die, sechzehn Monate zuvor, von Moshe geführt, aus Ägypten ausgezogene, Jüdische Gemeinde, wegen ihrer Mutlosigkeit, damit, dass sie, bis alle eingeschriebenen männlichen Israeliten, vom zwanzigjährigen Israeliten aufwärts, gestorben sind, in der Wüste herumwandern muss. Der Einzug des Volkes in das Land Israel, ist, erst einmal, für vierzig Jahre ausgesetzt, kommt dann doch zustande und die anderen vier Tischa beAv-Tragödien folgen: Der Fall von Betar, des letzten Rückhalts, im heroischen Bar Kochba Aufstand, in dem, durch Hunger oder Schwert, einschliesslich des Anführers Bar Kochba, 580000 Juden sterben, das Umpflügen des Bodens des zerstörten Jerusalem, das, man zählte den Neunten Aw 3893, nach 3-jähriger Belagerung, den römischen Truppen in die Hand fällt, sowie die Zerstörungen der zwei Tempel, des ersten, salomonischen, am Neunten Aw 3338, durch Nebkadnezar und des zweiten, durch Rom, am Neunten Aw, 3829 Jahre nach JHWH's Erschaffung der Welt. Der jeweilige Verlust der Tempel markiert den Eintritt in die „Galut“, den Zustand physischen, spirituellen Exils, in dem sich die Juden seitdem permanent befinden und belegt, zusammengefasst, unangefochten Platz #1 der Tragödien-Top-Five des Tischa beAv.