1955/03/27 - Berlin, Hauptstadt der DDR die erste regierungsamtlich lizensierte Jugendweihe wird zelebriert.
Der Initiationsritus, Jugendweihe, als säkulare Entsprechung der christlichen Konfirmation, war in Ostdeutschland sehr beliebt.
Im Vorfeld der Feier besuchten die Adoleszenten indoktrinierende Veranstaltungen und unternahmen Gruppenreisen, z.B. in stillgelegte Konzentrationslager, bei denen erste sexuelle Erfahrungen gemacht werden konnten.
Das Fest selbst bot Gelegenheit sich, häufig erstmals, in festlicher Kleidung zu präsentieren, ...
... es gab ein kulturelles Rahmenprogramm, eine Enzyklopädie und ein Gelöbnis:
Liebe junge Freunde! - Seid Ihr bereit, alle Eure Kräfte einzusetzen, um gemeinsam mit allen friedliebenden Menschen den Frieden zu erkämpfen und ihn bis zum äußersten zu verteidigen?
- Ja, das geloben wir!
- Seid Ihr bereit, alle Eure Kräfte einzusetzen, um gemeinsam mit allen Patrioten für ein einheitliches, friedliebendes, demokratisches und unabhängiges Deutschland zu kämpfen?
- Ja, das geloben wir!
- Nehmt nun das Versprechen der Gemeinschaft aller Schaffenden unseres Volkes entgegen, Euch zu schützen, zu fördern, zu helfen, damit Ihr das hohe Ziel, das Ihr Euch gestellt habt, erreichen werdet.
Nach der gemeinsamen offiziellen Feier wurde, im Kreise Verwandter und Bekannter, weitergefeiert, die Gäste waren gehalten, dem Jugendweihling wertvolle Geschenke oder hohe Bargeldbeträge zu überreichen.
Der in den Kreis der sozialistischen Erwachsenen aufgenommene musste jetzt rauchen und sich ins Koma saufen.