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20110428

Cold Genocide in the Pacific Region


Die Gefangenen von Adamstown

1777/04/28 - Papeete Fletcher Christian, Master’s Mate der HMAV Bounty, meutert. Die Besatzung des Schiffs hatte einige schöne Monate auf Tahiti verbracht. Dort haben die Seefahrer einheimische Frauen kennen und lieben und auch das angenehme Klima, die ihnen dargebotenen köstlichen tropischen Früchte und knusprig ausgebackene Pazifikratten, schätzen gelernt. 
Mit den von der Krone georderten Artocarpus-Setzlingen als Ladung sollte zunächst nach Jamaica und danach Richtung Heimat gesegelt werden. Die Männer waren wenig begeistert, statt polynesischer Schönheiten wieder genetisch fragwürdige und ausserdem ständig besoffene Engländerinnen und anstatt tahitianischer Spezialitäten, Blutpudding und Haferbrei, aber da eine Desertion mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Strafexpediton mit anschliessender Exekution provozieren würde, gingen die Offiziere und Matrosen murrend an Bord und stachen in See.


Mit zunehmender Entfernung wuchs die Unzufriedenheit, die kleine Bounty transportiert 1015 Jungpflanzen, es war dementsprechend sehr eng, die Klaustrophobie führte zu Reibereien und Insubordination, die Stimmung ging in die Bilge. Als Kapitän William Bligh seinem dritten Wachführer, Fletcher Christian, unterstellt, eine Kokosnuss privatisiert zu haben ist dieser sehr verärgert und beschliesst auf einem Floss nach Tahiti zurückzukehren. Mehrere Besatzungsmitglieder wollen sich ihm anschliessen und da ein Floss für dieses Unternehmen als wenig komfortabel erachtet wird, komplementieren die Meuterer den Kapitän in ein Beiboot und segeln, ohne den unbeliebten Bligh und die nicht Auswanderungswilligen, mit der Bounty wieder nach Tahiti.



Um der Verfolgung zu entgehen, will Christian schnell wieder los, die Emigranten nehmen Haustiere, ihre Frauen, einige weitere Einheimische und Proviant an Bord, dann verlassen sie Tahiti und endlich erreicht die kleine Gruppe eine unbewohnte Pazifikinsel, Pitcairn und beschliesst dort zu siedeln. Ein Lager wird errichtet und um eine Entdeckung auszuschliessen, das Schiff in Brand gesetzt. Leider ist das mathematische Verhältnis der Geschlechter schlecht berechnet, das führt naturgemäss zu Konflikten die eskalieren und nach ein paar Jahren sind Fletcher Christian, zwei Frauen und bis auf vier, alle Männer tot. Einer fällt im Suff noch von den Klippen, ein nächster wird, von den danach zwei verbliebenen, getötet. Als der vorletzte an Asthma stirbt ist ein erwachsener Mann mit zehn Polynesierinnen und inzwischen 23 Kindern allein.


Die Inselbewohner sind fruchtbar und mehren sich, werden irgendwann entdeckt, dem Commonwealth angegliedert und Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts teilen sich über 200 Inselbewohner 4 Familiennamen. Da allerdings seitdem die Population kontinuierlich zurückgeht, bemühen sich die Nachkommen der Meuterer dieser Tatsache mit verstärkter kopulativer Bemühung entgegenzutreten. Alle geschlechtsreifen Bewohner werden einbezogen, in kollektiver Vereinigung stemmt sich Pitcairn gegen den Trend, trotzdem sinkt die Bevölkerungszahl weiter. Am Ende des vergangenen Jahrhunderts gibt es nur noch 40 Einwohner und London, der hohen Subventionszahlungen für die letzte verbliebene Kolonie im pazifischen Raum überdrüssig, entwickelt einen diabolischen Plan.



Eine britische Polizistin wird nach Pitcairn entsandt, sie unterstellt sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung Minderjähriger, es werden Sozialarbeiter eingeschaltet, die Zeugen manipulieren und die auf der Insel lebenden erwachsenen Männern werden in insgesamt 55 Fällen, die bis zu vierzig Jahre zurückreichen, angeklagt. Obwohl sexuelle Kontakte mit Minderjährigen einem seit mehr als 200 Jahren bestehenden Gewohnheitsrecht entsprechen und ohne diese Tradition Pitcairn sicherlich wieder unbewohnt wäre, werden die Angeklagten zu langen Haftstrafen verurteilt. Sie müssen sich ein Gefängnis bauen und dort, von neuseeländischen Kerkermeistern bewacht, den kalten Genozid betrauern.