1920/02/27 - Berlin Der deutsche Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene gelangt zur festlichen Uraufführung. Dem deutschen Filmschaffen nach dem Ersten Weltkrieg verhalf „Das Cabinet des Dr. Caligari“ zur künstlerischen Weltgeltung und prägte wesentlich dessen Image.

„Das“ als ein Meilenstein der Filmgeschichte geltende „Cabinet des Dr. Caligari“ wurde allerdings vor allem wegen eines Versehens ein so grosser Erfolg. Die Kulissenbauer, hatten irrtümlich die ersten Entwurfsskizzen der Szenographen: Walter Reimann, Hermann Warm und Walter Röhrig, 1:1 umgesetzt.

Als das Malheur entdeckt wurde, war, wegen der hohen Studiomieten, an einen erneuten Aufbau nach den korrekten, konventionellen Konstruktionszeichnungen, nicht zu denken und der Regisseur wurde von der Produktionsfirma gezwungen „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in den spitzwinkligen Kulissen zu drehen.

Durch den aussergewöhnlichen, neuartigen Stil, der, gemalte und gebaute, grotesk verzerrte Kulissen mit kontrastreicher Beleuchtung und gemaltem Licht und Schatten kombinierte, wird „Das Cabinett des Dr. Caligari“ als erster expressionistscher Film berühmt und vielfach nachgeahmt ...
... wobei die sogenannten Caligaristen die naive Frische des Originals allerdings nicht wieder erreichen.


„Endlich begreife ich seinen Wahn. Er hält mich für jenen mystischen Dr. Caligari.
Und nun kenne ich auch den Weg zu seiner Gesundung.“