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20130318

Caligula

Greatest and Best of Caesars

0037/03/12 - Rom Gaius Caesar Augustus Germanicus, Caligula, wird nach dem Tod des Tiberius auf Grund einer Initiative ihres Präfekten Macro von den Prätorianern zum alleinigen Kaiser ausgerufen. In den ersten Monaten seiner Regentschaft machte sich Caligula sehr beliebt. 

Er lässt der Prätorianergarde, erstmalig bei einem Regierungsantritt, ein Geldgeschenk zukommen, adoptiert, um ihn zu entschädigen, den Übergangenen, von Tiberius zum Miterben bestimmten, Tiberius Gemellus, der damit auf spätere Teilhabe an der Herrschaft und die Nachfolge hoffen kann, beschliesst Steuersenkungen, setzt die unter Tiberius begonnenen Hochverratsprozesse aus und gewährt den bereits mit der Verbannung bestraften Senatoren die Rückkehr nach Rom. 


Auch mit der Ausweisung einer Gruppe von Lustknaben distanziert er sich von dem wenig populären, notorischen Kinderficker Tiberius und um seine Abstammung und Verbundenheit mit dem ersten Kaiser Augustus symbolträchtig zum Ausdruck zu bringen, weiht er einen Tempel des Vergöttlichten ein. Caligula veranstaltet aufwändige Wagenrennen, Venationes, Gladiatorenkämpfe und verschärft, dem Geschmack der Zeit entsprechend, deren Regeln. Nach sechsmonatiger Herrschaft erleidet er, überanstrengt, einen Nervenzusammenbruch und erkrankt anschliessend an Enzephalitis.
„Hactenus quasi de principe, reliqua ut de monstro narranda sunt.“
Genesen, lässt der Kaiser, die Hochverratsprozesse wieder aufnehmen. Um seine Herrschaft abzusichern und gegen Einflussnahme zu schützen, befiehlt er u.A. seinen ehemaligen Miterben und Adoptivsohn Tiberius Gemellus, seinen Schwiegervater Silanus und den Prätorianerpräfekt Macro unter dem Vorwurf einer Verschwörung verhaften und zum Selbstmord zu zwingen.

Er unternimmt einige wenig erfolgreiche militärische Aktionen. Im Herbst 39 überschreitet er mit einem Heer die Alpen, um in der Tradition seiner Vorfahren, die als noch nicht abgeschlossen angesehene Expansion in Germanien und Britannien fortzuführen. Als der Misserfolg der Unternehmung absehbar wird, lässt er Seemuscheln an den Stränden des Ärmelkanals sammeln, die als exotische Beutestücke den Erfolg der Operation suggerieren sollen und engagiert gallische Gladiatoren, die mit rot gefärbten Haaren als germanische Kriegsgefangene im Triumph nach Rom gebracht werden sollen.

Mit nicht-militärischen Mitteln ist Caligulas Politik erfolgreicher. Es gelingt ihm 37, den im Umkreis der kaiserlichen Familie aufgewachsenen, romfreundlichen Herodes Agrippa I. als König von Judäa einzusetzen, der sein Herrschaftsgebiet zwei Jahre später erweitert. 40 lädt er Ptolemaios, den König von Mauretania, nach Rom ein, lässt ihn ermorden und dessen Gebiet annektieren.

Auch als Liebhaber und Sammler von Kunstschätzen aus aller Welt macht er sich, hierin dem Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, Herrman Göring, ähnlich, einen Namen. Philon von Alexandria berichtet über die luxuriöse Ausstattung der Privatgemächer des Kaisers mit erlesenen Schätzen, bevorzugt aus dem opulenten Bestand griechischer Tempel.

Seinem Motto „oderint, dum metuant“ folgend, installiert Caligula letztlich eine autokratische Terrorherrschaft, ist jetzt gar nicht mehr beliebt und seine demonstrative Ausschöpfung der verfassungsrechtlichen Möglichkeiten des Prinzipats brüskiert den Senat und viele Römer. 

Am 24. Januar 41 wird Caligula im unterirdischen Korridor eines Theaters, nach Art einer rituellen Opferung, von Prätorianern geschlachtet.