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20130516

Gartenbau und Kleintierzucht


boves Lucas

1717/05/16 - Paris François-Marie Arouet (22) wird inhaftiert. Ein Jahr zuvor. Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans, wir erinnern uns, der Namenspatron New Orleans‘, der, im Namen des unmündigen Ludwig XV. die Regentschaft ausübt, fickt, wie man sich erzählt, seine älteste, bulimische Tochter, Marie Louise Élisabeth.
Arouet, Jurist mit literarischen Ambitionen, verfasst ein Spottgedicht und trägt es bei einem geselligen Abend am kleinen Hof des Duc du Maine, eines ausserehelichen, legitimierten Sohnes von Ludwig XIV., der, nach dessen Willen, ursprünglich die Regentschaft ausüben sollte, vor: „Unter der Herrschaft eines Knaben und der Regentschaft eines Mannes, der durch Gift und Blutschande bekannt wurde, (...) wird das Vaterland der Hoffnung auf ein rechtloses und frevelhaft vorweggenommenes Kronerbe geopfert.“
Philippe gefällt das nicht. Arouet wird aus Paris verbannt, verbringt die nächsten Monate, grösstenteils, als Gast auf dem Schloss des jungen Duc de Sully und langweilt sich. Er verfasst eine, an den Regenten gerichtete, Bitt- und Huldigungsepistel und darf wieder nach Paris.

Zurück in der Hauptstadt betrinkt sich Arouet, brüllt durch die Kneipe: „Sie wissen, was der Unhold mir angetan hat? Er hat mich ins Exil verbannt, weil ich publik gemacht habe, dass seine Tochter seine Nutte ist!“ Ein Kneipengast denunziert ihn. Arouet, in die Bastille verbracht, nennt sich Voltaire und dichtet.