www.blogpingsite.com

20140703

LZ 120


„Zeppeline sind Flugzeuge für Behinderte und Frauen.“
-Axel Petersson 

1921/07/03 - Rom LZ 120 „Bodensee“, der erste vollständig stromlinienförmige Zeppelin, 1919 in Dienst gestellt, wird, entsprechend der Bestimmungen des Versailler Vertrags, nach denen Deutschland, als Reparationsleistung, auch alle Luftschiffe an die Alliierten des Ersten Weltkriegs abzugeben hat, von Hugo Eckener, ohne Zwischenlandung, in einer 12,5-stündigen Fahrt, über 1329 Kilometer, nach Italien gefahren. Ausser der zwölfköpfigen deutschen Besatzung sind drei italienische Offiziere, ein Zivilist und ein „Blinder Passagier“ an Bord.

Der Aerodynamiker Paul Jaray vor dem von ihm konzipierten Windkanal. Die von ihm entworfenen Luftschiffe LZ 120 und LZ 121 (LZ 121 wurde Frankreich zugesprochen.) sind nicht wie ihre Vorläufer nur zigarren- sondern mehr tränenförmig. Jaray konvertierte 1917 zum Katholizismus.



Nachdem um 18 Uhr 44  Rom überquert worden war, landet die Bodensee um 19 Uhr 12 in Ciampino und wird, im Verlauf einer feierlichen Zermonie, in „Esperia“ umgetauft. Nach der Taufe steigt die Esperia zu einem Demonstrationsflug auf und der Blinde Passagier wird aus der Gondel geworfen.

Mit „Esperia“, lat.: „Hesperia“, bezeichneten die Griechen früher die westlichen Gebiete – heute Spanien und Italien, dort wurde Esperia nur von Poeten verwendet, während Hesperia Spanien blieb.



Die LZ 120, Esperia, jetzt dem italienischen Heer unterstellt, dient neben der Ausbildung, Manövereinsätzen und Forschungsaufgaben vor allem der Repräsentation, bis, unter dem Eindruck des Verunglückens der „Italia“,  das italienische Luftfahrtministerium, 1928, den Abbruch von LZ 120 empfiehlt. Das aus Duraluminium gefertigte, bis dahin, 17-eckige, Gerippe des Zeppelin wird zu Rankhilfen und Pergolen verarbeitet.