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20140820

The Assassination of Snowball


1940/08/20 - Coyoacán Jaime Ramón Mercader del Río Hernández, auch Ramón Mercador (* 7. Februar 1913, Barcelona; † 18. Oktober 1978, Havanna), verübt ein Attentat auf Lew Dawidowitsch Bronstein.





Der in Barcelona geborene Mercader hatte, mit seiner Mutter, Eustacia Maria Caridad del Rio Hernandez, die ihn für die Idee des Kommunismus begeisterte, den grössten Teil seiner Jugend in Frankreich verbracht. Nachdem Mama Agentin des NKWD geworden war, liess sich auch der Sohn, von dem sowjetischen Geheimdienst, als Agent anwerben und wird 1937 nach Moskau delegiert, wo er eine militärische Ausbildung erhält.
Im spanischen Bürgerkrieg kämpft er als Leutnant an der Aragon-Front und führt im Hinterland der Franco-Armee Partisanenaufträge aus. Der Auftrag, Trotzki zu töten, erreicht Mercader durch den stellvertretenden Direktor der NKWD-Auslandsabteilung Pawel Sudoplatow.

Trotzki lebt jetzt, nachdem Norwegen ihn, 1937, nach Mexiko abgeschoben hatte, mit seiner Frau, Natalja Sedowa, in Coyoacán, bei Frieda Kahlo und Ribera, im „Blauen Haus“ und seit 1939, in einer historischen Villa, in der Avenida Río Churubusco 410.
Nach einem, gescheiterten, von David Alfaro Siqueiros angeführten, Attentat auf Trotzki, war das Anwesen zu einer Festung ausgebaut worden und da ein Angriff von aussen jetzt nahezu unmöglich war, kommt Mercader zum Zuge.

Mercader hatte sich bereits zwei Jahre zuvor, im Juli 1938, in Paris, als Jacques Mornard, vorgeblich Sohn eines belgischen Diplomaten, mit Sylvia Ageloff, einer amerikanischen Trotzkistin, befreundet. Ihr folgt er in die USA, wo sich das Paar verlobt und eine Weile in New York City lebt.
Im Oktober 1939 kommen beide nach Mexiko. Mercaders Verlobte arbeitet als Sekretärin Trotzkis und auch Mercader selbst erlangt Zutritt zu dessen Anwesen, er trifft dort, am 28. Mai 1940, nur wenige Tage nach Siqueiros erfolglosen Attentat, zum ersten Mal auf sein künftiges Opfer und ist dem Revolutionsführer auf Anhieb unsympathisch: „Ich mag ihn nicht! Wer ist er eigentlich? Wir sollten mehr über ihn herausfinden.“ Trotzdem erklärt Trotzki sich später bereit einen politischen Artikel des Verlobten seiner Sekretärin zu redigieren.

Die nach Mercaders Anschlag herbeieilenden Leibwächter hätten den Attentäter umgehend totgeschlagen, wenn Trotzki sie nicht mit den Worten, „Tötet ihn nicht! Dieser Mann hat eine Geschichte zu erzählen.“ gestoppt hätte. Der Verwundete wird in ein Krankenhaus gebracht und Mercader festgehalten, um ihn der Polizei zu übergeben.

Mercaders Mutter wartet vor der Villa, mit ihrem Lebensgefährten, dem NKWD-Offizier Leonid Eitingon und zwei Fluchtwagen, vergeblich auf ihren Sohn.