Als nächster Zeuge wird ein Lagerarbeiter aus Neuses am Berg vernommen. Georg A. hat eine starke Fahne, sein Blick ist glasig. „Herr. A., Sie sollen häufiger bei diesen nächtlichen Zusammenkünften in der Lagerhalle zugegen gewesen sein.“. Der Befragte zögert, schaut sich hilfesuchend im Saal um. Zuckt mit den Schultern, keine Antwort. „Haben Sie die Frage nicht verstanden?“, hakt der Staatsanwalt nach. Der Zeuge schüttelt den Kopf. Man bemüht sich, dem Zeugen die Begriffe „Zusammenkünfte“ und „zugegen“ verständlich zu machen.
Aber Georg scheint es an Konzentration zu mangeln. Im Saal fangen einige an zu kichern. Der Staatsanwalt ungeduldig: „Meine Güte, waren Sie öfter mal bei einem der berüchtigten Saufgelage beim Horst dabei und wenn ja, was lief da?“ Jetzt hellt sich das Gesicht des Lagerarbeiters auf, er versteht. „Ja, da war ich eigentlich oft, nur richtig erinnern kann ich mich leider nicht.“ „Wieso?“ Georg A. ist verdutzt, haben die komischen Kerle in ihren glänzenden, schwarzen Kleidchen noch niemals einen über den Durst getrunken? „ Wir haben ja immer ordentlich gebechert. Irgendwann ist man dann eingeschlafen und wenn man aufgewacht ist, hatte man irgendwoher schon wieder eine neue Flasche Schnaps in der Hand. Manchmal bin ich am Dienstag hoch zum Horst und war erst am Freitag wieder zu Hause.“ Richter Lothar Schmitt poliert angestrengt blinzelnd seine Brillengläser, fragt: “Und das hat dann keinerlei Einwirkung auf Ihre Berufsausübung?“ Der Zeuge grinst, ihm fehlen die Schneidezähne,„Saisonarbeit“, erklärt er.
Aber Georg scheint es an Konzentration zu mangeln. Im Saal fangen einige an zu kichern. Der Staatsanwalt ungeduldig: „Meine Güte, waren Sie öfter mal bei einem der berüchtigten Saufgelage beim Horst dabei und wenn ja, was lief da?“ Jetzt hellt sich das Gesicht des Lagerarbeiters auf, er versteht. „Ja, da war ich eigentlich oft, nur richtig erinnern kann ich mich leider nicht.“ „Wieso?“ Georg A. ist verdutzt, haben die komischen Kerle in ihren glänzenden, schwarzen Kleidchen noch niemals einen über den Durst getrunken? „ Wir haben ja immer ordentlich gebechert. Irgendwann ist man dann eingeschlafen und wenn man aufgewacht ist, hatte man irgendwoher schon wieder eine neue Flasche Schnaps in der Hand. Manchmal bin ich am Dienstag hoch zum Horst und war erst am Freitag wieder zu Hause.“ Richter Lothar Schmitt poliert angestrengt blinzelnd seine Brillengläser, fragt: “Und das hat dann keinerlei Einwirkung auf Ihre Berufsausübung?“ Der Zeuge grinst, ihm fehlen die Schneidezähne,„Saisonarbeit“, erklärt er.
Man will wissen, womit sich die Herren in der Maschinenhalle ausser dem Trinken noch so die Zeit vertrieben. „ Manchmal gab‘s was zu bumsen, aber meistens haben wir uns einfach nur geprügelt.“ Gelächter im Saal. Ob es sich hierbei um einvernehmlichen Verkehr gehandelt habe. Der Staatsanwalt korrigiert sich schnell: ob die Damen einverstanden gewesen seien. „Kann ich nicht sagen.“ „Sie ,können‘ oder Sie ,wollen‘ es nicht sagen?“ Gregor A. kratzt sich nachdenklich hinter dem Ohr. „Ich weiss es einfach nicht. Die meisten wollten das schon. Irgendwie. Oder wenn nicht, dann waren sie eh zu betrunken, um sich zu wehren. Manche haben gezickt. Die haben wir dann kopfüber in ein Weinfass und dann konnte jeder-“. “Ich habe genug gehört, danke!“, unterbricht ihn der Richter.
Man vernimmt noch weitere „Saufkumpane“ von Horst Lachmann, das Unterfangen erweist sich als höchst beschwerlich: die meisten von ihnen erscheinen bereits angetrunken, einer nickt während der Befragung immer wieder ein. Ihre Erinnerungen sind sehr bruchstückhaft und vernebelt, die meisten können Erzähltes und Erlebtes nicht mehr auseinanderhalten, der Alkohol hat Spuren hinterlassen. Auf die Frage, was für ein Mensch Horst Lachmann gewesen sei, wenn er nüchtern war, antwortet einer der Befragten verwundert: „Der war nie nüchtern. Der hat keine Pause gemacht. Musste ja auch nicht arbeiten, wie die anderen. Nach dem Aufstehen hat der erst mal eine Kaffeetasse voll Schnaps runtergestürzt und dann gleich noch eine. Der war nicht nüchtern, nie.“
Richter und Staatsanwaltschaft beraten sich. Richter Lothar Schmitt schüttelt den Kopf, schlägt ungehalten mit der flachen Hand auf den Tisch, spricht ein offizielles Alkoholverbot aus. „Erscheinen Sie zur Vernehmung in Zukunft bitte nüchtern. Keine Bierdosen im Saal. Kein Schnaps in den Pausen. So kommen wir nicht weiter.“.
▼Genesis04:15______________________________________ Genesis 4:17▲
Richter und Staatsanwaltschaft beraten sich. Richter Lothar Schmitt schüttelt den Kopf, schlägt ungehalten mit der flachen Hand auf den Tisch, spricht ein offizielles Alkoholverbot aus. „Erscheinen Sie zur Vernehmung in Zukunft bitte nüchtern. Keine Bierdosen im Saal. Kein Schnaps in den Pausen. So kommen wir nicht weiter.“.
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