1987/03/30 - London Christie’s schlug der japanischen Versicherung 'Yasuda Fire & Marine Insurance' Vincent van Goghs Gemälde "Fünfzehn Sonnenblumen" bei einem Rekordpreis von 24,75 Millionen Pfund zu.
Wie ein Team von Pflanzenbiologen der 'US-University of Georgia' in Athens in der Online-Fachzeitschrift "PLoS Genetics" jetzt schreibt, sehen Vincent van Goghs Sonnenblumen so komisch aus, nicht weil der Holländer so scheisse gemalt hat, vielmehr war bei den Blumen offenbar ein Genschalter verändert.
Paul Gauguin, "Portrait des Vincent van Gogh, Sonnenblumen malend", 1888, Öl auf Jute, 73 × 91 cm, Van Gogh Museum, Amsterdam |
Gewöhnlich tragen Sonnenblumen aussen am Blütenstand einen Kranz großer, meist gelber Zungenblüten. Der innere Blütenkorb enthält Hunderte unscheinbare Röhrenblüten, aus denen nach der Befruchtung die schmackhaften Samen entstehen. In den Sonnenblumen-Bildern van Goghs tauchen jedoch auch Pflanzen auf, die aussen mehrere Reihen Zungenblüten und innen nur vergleichsweise wenige Röhrenblüten tragen.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die von van Gogh gemalte Mutation nur auf einem einzelnen Gen beruht: Die Sequenzierung der Erbanlage HaCYC2c ergab, dass der Genschalter, der bei Sonnenblumen gewöhnlich dafür sorgt, dass nur ein Kranz von Zungenblüten den inneren Blütenkorb umgibt, gestört ist, wodurch diese Blüten bei den mutierten Pflanzen auch an vielen Stellen, an denen Röhrenblüten wachsen müssten, Zungenblüten entstehen.
Erbgut-Analysen hunderter verschiedener Sonnenblumentypen bestätigten das Resultat. Die Gen- veränderung trat immer bei dieser auffälligen Variante auf, aber nie bei normal aussehenden Sonnenblumen. „Alle diese Belege sagen uns, dass die von uns identifizierte Mutation die gleiche ist, die van Gogh im 19. Jahrhundert festhielt“.