Am Abend des Vortages traf sich Stalin mit dem Abstinentler Georgi Malenkow, stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates und Sekretär des Zentralkommitees der KPdSU, dem britischen Spion Lawrenti Beria, nach Malenkow die Nummer 2 im Politbüro, Nikolai Bulganin, Volkskommissar für Verteidigung und stellvertretender Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der UdSSR und seinem Nachfolger Nikita Chruschtschow. Wir sind in Russland - Wodka, kleine kalte und warme Speisen, eingelegte Pilze, Salzgurken, Fleischbällchen, Kartoffelpüree, Roggenbrot und Butter, Obst, Trinksprüche, Stalin erzählt, nach Mitternacht, Stalin wird agressiv, hebt zu einem kritischen Monolog an, das Plansoll in den wichtigsten Industriezweigen sei nicht erfüllt, Tito vergrätzt, dementsprechend Jugoslawien für das sozialistische Lager verloren, der Korea-Krieg verliefe unbefriedigend und die Ärzteverschwörung gegen ihn würde unterschätzt. Die Unterredung, bei der Stalin sich gezwungen sieht, seine Mitarbeiter so heftig zu kritisieren, dauert bis vier Uhr, die Genossen verlassen "Blishnjaja", die "Nahe Datsche", mit der Anmutung geprügelter Hunde. Bulganin tatsächlich auf allen Vieren.
„Was ist also der Leninismus?
Die einen sagen, dass der Leninismus die Anwendung des Marxismus auf die eigenartigen Verhältnisse in Russland sei. ...
Am darauf folgenden Nachmittag wird man auf "Blishnjaja" nervös, entgegen seiner Gewohnheit hat Stalin sich noch nicht blicken lassen. Im Gegensatz zum Klassenfeind, der, wie wir wissen, niemals ruht, steht der Generalissimus gewöhnlich erst am späten Vormittag auf. Hat er sich auf seinen geliebten Diwan zurückgezogen, darf niemand seinen Schlaf stören. Man befolgt diese Anweisung äusserst peinlich, seit einem Zwischenfall im Zusammenhang mit Hitlers Überfall auf die Sowjetunion, auch heute, trotz aller Besorgnis und konstatiert am Abend, erleichtert, es schimmert Licht durch die Türen des Arbeits- wie des Esszimmers. Väterchen Stalin aber, von ihm ist nichts zu hören. Letztlich, gegen 23 Uhr setzt sich Matrjona Petrowna, die resolute Wirtschafterin, gegen den zögerlichen Leibwächter durch. Sie klopft und stösst die Tür auf. Der Generalissimus liegt am Boden, nach Atem ringend, neben ihm ein verschüttetes Glas Wasser. Stalin kann nicht sprechen, ist aber bei Bewusstsein. Er verliert es, als die Genossen ihn auf den Diwan betten.
... In dieser Definition steckt ein Teil der Wahrheit, aber sie erschöpft bei weitem nicht die ganze Wahrheit.“
... In dieser Definition steckt ein Teil der Wahrheit, aber sie erschöpft bei weitem nicht die ganze Wahrheit.“