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20140301

Vestal Virgins


0381/03/01 - Rom  Das Feuer im Tempel der Vesta wird nach 1095 Jahren ein letztes Mal aus und wieder angemacht.
Die Priesterschaft im Tempel der Vesta bestand aus sieben, früher sechs, Vestalinnen, deren Hauptaufgabe, neben dem Hüten  ihrer Jungfräulichkeit, das des Herdfeuers im Tempel war. Es durfte niemals ausgehen, nur am 1. März, dem alten Jahresanfang, wurde die Flamme rituell gelöscht und neu entfacht.


Daneben mussten die Vestalinnen, aus der heiligen Quelle der Nymphe Egeria, Wasser, das zum Reinigen des Tempels verwendet wurde, holen, die mola salsa und das suffimen (Asche ungeborener Kälber die bei den Parilia, ins Opferfeuer gestreut wurde.) zubereiten und zum Tode Verurteilte, denen auf dem Weg zur Hinrichtung, zufällig, eine Vestalin darüber lief, wurden, sofern die Pristerin glaubhaft versichern konnte, dem Zufall nicht nachgeholfen zu haben, begnadigt.



Beim Tod oder beim Ausscheiden einer Vestalin berief der Pontifex maximus eine Nachfolgerin, die wieder zwischen sechs und zehn Jahre alt sein musste und keinen Sprachfehler oder eine körperliche Behinderung haben durfte, indem er der Kandidatin die Hand auflegte, sie durch die Berufungsformel „Sacerdotem Vestalem, quae sacra faciat, quae ius sciet sacerdotem Vestalem facere pro populo Romano Quiritibus, uti quae optima lege fuit, ita te, amata capio“ in den Dienst aufnahm und ins Atrium Vestae wegführte.



Der Verlust der Jungfräulichkeit einer Vestalin galt als unheilvolles Ereignis, durch das das Wohl des Römischen Gemeinwesens in grosse Gefahr geriet. Die Schuldige wurde gefesselt und geknebelt in einer verschlossenen Sänfte unter großer Beteiligung der Bevölkerung zur Porta Collina getragen, wo innerhalb der Stadt ein unterirdisches Verlies hergerichtet worden war. Dort befand sich „eine Liege mit einer Decke, eine brennende Lampe sowie kleine Mengen der notwendigen Lebensmittel: Brot, Wasser in einem Gefäss, Milch und Öl. Nachdem man der Vestalin die Fesseln gelöst hatte, liess man sie in das Verlies hinabsteigen, verschloss den Eingang und deckte, um die Stelle unkenntlich zu machen, Erde darüber.



Die Unkeuschheit einer oder mehrerer Vestalinnen wurde zumeist in Not- und Krisenzeiten festgestellt, in guten Zeiten sind verdächtige Vestalinnen fast immer freigesprochen worden, oder sie konnten ihre Unschuld dadurch beweisen, dass sie Wasser mit einem Sieb aus dem Tiber schöpften und ohne dabei einen Tropfen zu verschütten, zur Stadt trugen.