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20140602

So Long, & Thanks for All the Fish


The Cod-Wars

1976/06/02 - Reykiavik Der zwischen Grossbritannien und Island erbittert geführte „Dritte Kabeljaukrieg“ endet.
Island erlangte 1918 seine Souveränität von Dänemark, unterhält zwar eine Küstenwache, aber weder eine Marine, noch sonstige Streitkräfte, man verzehrte gern den in den isländischen Küstengewässern reichlich vorhandenen Fisch, vor allem Kabeljau, „Gadus morhua“, aus der Familie der Dorsche und exportierte, da man im Vereinigten Königreich, das allerdings neben seiner Küstenwache und einer Marine weitere Streitkräfte unterhält,  auch Fisch, wieder vor allem Kabeljau, frittiert, mit Chips und Mayonnaise, aus einer Zeitung isst, was nicht auf Island konsumiert wurde, nach Grossbritannien. 
In den 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfolgt die, während des Zweiten Weltkriegs vernachlässigte, Modernisierung der britischen Fischfang-Flotte, nun fängt das Vereinigte Königreich seinen Kabeljau, auch und vor allem, in den isländischen Küstengewässern, grösstenteils selbst, verkauft was nicht gegessen wird in die USA und die UdSSR oder produziert zur Fütterung des Nutzviehs Fischmehl. In den isländischen Gewässern verknappt sich daraufhin der Kabeljau. Die Isländer müssen Seehunde essen und die isländischen Fischer geraten in grosse wirtschaftliche Not. Island kündigt 1952 das, 1901 zwischen Dänemark und dem Vereinigten Königreich über seine Fischgründe abgeschlossene, 3-Seemeilen-Abkommen und richtet eine Schutzzone, von nun vier Seemeilen, ein. Grossbritannien protestiert und boykottiert von Isländern gefangenen Fisch. Die findigen Isländer beginnen leistungsfähige Tiefkühlanlagen zu bauen und exportieren jetzt selbst Kabeljau in die USA und die UdSSR.  
Grossbritannien modernisiert seine Fischfangflotte erneut und fängt den Kabeljau noch vor der auf vier Seemeilen erweiterten Zone ab. Da die Erweiterung der Zone deshalb wirkungslos bleibt, in den Gewässern um Island verknappt sich der Kabeljau, sieht sich Island 1958 gezwungen, die Schutzzone noch einmal, diesmal auf 12 Seemeilen, zu erweitern. Grossbritannien schickt seine Trawler unter dem Schutz von Kriegsschiffen in die auf 12 Seemeilen erweiterte Zone.  
Der „Erste Kabeljaukrieg“ ist ausgebrochen. Die Isländer kappen die Netze fremder Fischer und rammen die begleitenden Kriegsschiffe, bis, einer Intervention der USA folgend, die den möglichen Verlust ihrer Luftwaffenbasis in der isländischen Keflavík befürchten, der Streit vorläufig beigelegt wird und Grossbritannien die 12-Seemeilen-Zone akzeptiert.

Grossbritannien modernisiert wieder seine Fischfangflotte und fängt den Kabeljau noch vor der auf zwölf Seemeilen erweiterten Zone ab. Da die Erweiterung der Zone deshalb wirkungslos bleibt, in den Gewässern um Island verknappt sich der Kabeljau, sieht sich Island 1972 gezwungen, die Schutzzone noch einmal, diesmal auf 50 Seemeilen zu erweitern. Grossbritannien schickt seine Trawler unter dem Schutz von Kriegsschiffen in die auf 50 Seemeilen erweiterte Zone. 
Der „Zweite Kabeljaukrieg“ beginnt. Die Isländer kappen wieder die Netze fremder Fischer und rammen die begleitenden Kriegsschiffe, bis, einer Intervention der USA folgend, die den möglichen Verlust ihrer Luftwaffenbasis in der isländischen Keflavík befürchten, der Streit zunächst beigelegt wird und Grossbritannien die 50-Seemeilen-Zone akzeptiert. 


Grossbritannien modernisiert wie immer seine Fischfangflotte und fängt den Kabeljau noch vor der auf fünfzig Seemeilen erweiterten Zone ab. Da die Erweiterung der Zone deshalb wirkunglos bleibt, in den isländischen Gewässern verknappt sich der Kabeljau, sieht sich Island 1975 gezwungen, die Schutzzone noch einmal, diesmal auf 200 Seemeilen zu erweitern. Grossbritannien schickt seine Trawler unter dem Schutz von Kriegsschiffen in die auf 200 Seemeilen erweiterte Zone. 
Der „Dritte Kabeljaukrieg“ ist unvermeidlich. Die Isländer kappen die Netze fremder Fischer und rammen die begleitenden Kriegsschiffe, bis, einer Intervention der USA folgend, die den möglichen Verlust ihrer Luftwaffenbasis in der isländischen Keflavik befürchten, der Streit schliesslich beigelegt wird und Grossbritannien auch die 200-Seemeilen-Zone akzeptiert.

Da sich die Kabeljau-Bestände nicht wie erhofft regenerieren, verlegen sich Islands Fischer auf die Spekulation mit Future-Bonds und geraten 2008, anlässlich der, durch die Schockwellen der Lehman-Pleite ausgelösten, weltweiten Finanzkrise, in grosse wirtschaftliche Not.