1882/07/26 - Bayreuth Unter der musikalischen Leitung von Hermann Levi wird Richard Wagners letzte Oper, das 4.1/2-stündige Bühnenweihefestspiel „Parsifal“ (WWV 111), erstmals zelebriert.
Levi, Sohn des hessischen Landesrabbiner Benedikt Levi und Enkel des Wormser Rabbiner Samuel Levi, einem Sohn des Rabbiner Wolf Levi in Pfersee bei Augsburg, war mit Wagner seit 1871 befreundet. Er befindet sich, zur Zeit der Uraufführung des „Parsifal“, auf dem Höhepunkt einer, von Anfeindungen aus antisemitischen Kreisen belasteten, aber glanzvollen Karriere als Orchesterdirigent und Komponist. Wagner weist die Kritik, er lasse sein „heiligstes“ Werk ausgerechnet von einem Juden dirigieren, stets entschieden zurück. Hermann Levi bleibt, auch nach Wagners Tod, 1883, der „Major“ auf dem „Grünen Hügel“ und bei der Leitung der Bayreuther Festspiele, Cosimas „Rechte Hand“.
Den anhaltenden Erfolg, auch nach dem Tod des Komponisten, verdankt des Sachsen Werk, in einem nicht unbeträchtlichen Masse, dem Wirken Levis.