1935/12/12 - Berlin Unter der Schirmherrschaft des Reichsführer-SS Heinrich Himmler gründet sich an diesem Tage der Verein Lebensborn e.V., Geschäftsführer ist Sturmbannführer Guntram Pflaum.
Ziel des Lebensborn e.V. ist, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenrate arischer Kinder auch aus ausserehelichen Beziehungen herbeizuführen. Dies soll durch anonyme Entbindungen und Vermittlung der Kinder zur Adoption – bevorzugt an Familien von SS-Angehörigen – erreicht werden.
Lebensborn e.V. finanziert sich durch Beiträge von SS-Angehörigen, die ihren völkischen Verpflichtungen bezüglich der Nachwuchsförderung noch nicht in genügendem Masse nachgekommen sind. – Kinderlose haben die höchste Abgabe zu entrichten, ab vier Kindern (ehelich oder unehelich) endet die Beitragspflicht.
Frauen, die sich um Aufnahme bewerben wollen, sollten in rassischer und erbbiologischer Hinsicht alle Bedingungen erfüllen, die in der Schutzstaffel allgemein gelten.
Vorzulegen ist:
- Der Grosse Abstammungsnachweis, mit dem Nachweis der Vorfahren bis zum 1. Januar 1800.
- Der Erbgesundheitsbogen mit Angaben über mögliche erbliche Belastungen in der Familie ist auszufüllen.
- Ein ärztlicher Untersuchungsbogen zum Nachweis der Gesundheit und zur rassischen Beurteilung.
- Die Bewerberin muss einen Fragebogen zur Person, mit Fragen nach Beruf, Krankenversicherung, Parteizugehörigkeit, Heiratsabsicht usw., ausfüllen, dazu einen handgeschriebenen Lebenslauf mit Lichtbildern vorlegen.
- Unverheiratete werdende Mütter haben ausserdem eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, dass der angegebene Mann der Vater des Kindes sei.
- Sämtliche Unterlagen muss gleichfalls der werdende Vater einreichen. Ausgenommen sind SS-Angehörige nur, wenn die Heiratsgenehmigung für die Mutter bereits vom Rasse- und Siedlungshauptamt erteilt worden ist.
„Es werden „allein durch diese bevölkerungspolitische Massnahme in 18 bis 20 Jahren 18 bis 20 Regimenter mehr marschieren.“ - Reichsführer-SS und Präsident des Lebensborn e.V. Heinrich Himmler, in einem Brief an Wilhelm Keitel von dem er eine finanzielle Unterstützung des Lebensborn e.V. durch die Wehrmacht einfordert.