1902/12/13 - Berlin Der Reichstagsabgeordnete Otto Antrick hält mit insgesamt 8 Stunden Dauer die bis heute längste Rede in einem deutschen Parlament. Sein Filibuster gilt der Abstimmung über die Erhöhung der Getreidezölle.
Die weltweit längste Einzelrede, mit einer Gesamtlänge von 24 Stunden und 18 Minuten hielt Senator Strom Thurmond aus South Carolina am 28. August 1957, um den Civil Rights Act von 1964 zu verhindern, der diskriminierende Wahltests für Afroamerikaner für ebenso illegal erklärte wie die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Hotels, Sportstadien, Bussen, Sanitäreinrichtungen etc. Nach Ausführungen zur Sache zitierte der Dauerredner unter anderem die Apple-Pie-Rezepte seiner leider bereits verstorbenen Grossmutter.
Auch die Senatskollegen waren präpariert, sie hatten Decken und Wurstbrote mitgebracht.
Insgesamt dauerten die Beratungen zum Civil Rights Act 57 Tage, in denen der Senat keine anderen Beschlüsse fassen konnte.
Der Einsatz des Senators war letztlich vergebens, da der Civil Rights Act, nur kurz nach der Rede, verabschiedet wurde.
Der berühmteste Filibuster der Filmgeschichte stammt aus Frank Capras „Mr. Smith goes to Washington“.
James Stewart spielt in der Titelrolle einen Pfadfinderführer, der überredet wird, nach Washington zu gehen und den Posten eines Senators zu übernehmen. Dort angekommen ist er, wegen der ortsüblichen üblen Machenschaften, bald desillusioniert und will wieder weg. Aber seine Assistentin, die dank Smith wieder an das Gute im Menschen glaubt und sich in ihn verliebt hat, überredet ihn zu bleiben und zu kämpfen.
Die Waffe der Wahl in diesem Kampf ist der Filibuster. Er tritt vor den Senat und beginnt einen Redemarathon.
Auch Stewart hatte sich sehr gewissenhaft auf die Filibuster-Szene vorbereitet. Bis zur Erschöpfung experimentierte mit seiner Stimme und liess schliesslich, um die Heiserkeit nach vielstündiger Rede echt klingen zu lassen, mit Quecksilberchloridlösung, vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt, eine Halsentzündung setzen.