1343/01/27 - Rom In der Bulle Unigenitus dei filius verkürzt Papst Clemens VI. die im Jahr 1300 von Bonifatius VIII. ursprünglich mit 100 Jahren gesetzte Periode für ein Jubeljahr (lat. annus iubilaeus; auch Heiliges Jahr) auf 50 Jahre.
In der Folgezeit wird die Jubeljahrfrequenz immer weiter verkürzt und schliesslich, ab dem Heiligen Jahr 1475, auf die noch heute üblichen 25 Jahre festgelegt.
In der Folgezeit wird die Jubeljahrfrequenz immer weiter verkürzt und schliesslich, ab dem Heiligen Jahr 1475, auf die noch heute üblichen 25 Jahre festgelegt.
Die Bezeichnung Jubel- oder Jobeljahr stammt vom hebräischen Wort jobel (יובל). Es bezeichnet ursprünglich den Widder und steht für den Klang des Schofars, das aus dessen Hörnern gebaut wird.
Der Bibel zufolge begann das israelitische Erlassjahr, schemat hajobel, von dem das Heilige Jahr inspiriert ist, immer an Jom Kippur, dem 10. Tag des Tischri, und wurde durch Schofar blasen im ganzen Land verkündigt.
Wie in einem Sabbatjahr sollte alle Feldarbeit während des gesamten Jahres ruhen. Die in Schuldsklaverei geratenen Israeliten sollten freigelassen; verkaufte und verpfändete Grundstücke ohne Entschädigung aus fremden Händen wieder an den ursprünglichen Besitzer oder dessen rechtmässigen Erben zurückgegeben werden. Das sollte die von Gott gebotene Gleichheit aller Angehörigen des erwählten Volkes wiederherstellen und ihnen einen gemeinsamen Neuanfang gewähren. – Das dieses Torahgebot weder vor noch nach dem Babylonischen Exil wirklich befolgt wurde, ist anzunehmen.
Im katholischen Jubeljahr können Sünder sich lediglich über Rabatte beim Ablasshandel freuen.