1870/06/05 - Konstantinopel Ein grosser Teil der Innenstadt ist durch ein Feuer verwüstet worden, nachdem ein armenisches Mädchen, das, in einer Eisenpfanne, ein glühendes Stück Holzkohle in die Küche ihrer Familie trug, stolperte und die Glut durch ein Fenster auf das Dach des Nachbarhauses flog. Das Feuer breitete sich rasch, entlang der Feridje, einer der Hauptverkehrsstrassen der Stadt, aus.
Auch die, bei der Bekämpung der Brände, gute Kooperation der verschiedenen ethnischen Gruppen, die Konstantinopel ihre Heimatstadt nennen, hinderte den starken Wind nicht das Feuer anzufachen und sehr schnell zu verbreiten. Als sich der Rauch verzogen hatte, waren zweieinhalb Quadratkilometer nahe des Bospurus nicht mehr bewohnbar, das christliche Viertel wurde, mit Ausnahme einiger Kirchen, Hospitäler sowie der britischen Botschaft, vollständig zerstört und es sind 900 Todesopfer zu beklagen.
Der Grossteil der Bewohner, überwiegend Armenier, hatte allerdings Glück im Unglück, weil er, um den zehnten Jahrestag der Ratifikation des „Vertrags von Hünkâr İskelesi“ zu feiern, auf dem Land versammelt war und bis zum Genozid noch mehr als 40 mehr oder weniger guten Jahren entgegen sehen kann.