1886/06/13 - Pfingstsonntag - Schloss Berg Nach dem Auffinden der Leichen von Ludwig II. König von Bayern und dem Arzt und Psychiater, Prof. Dr. Bernhard von Gudden, wird in der offiziellen Verlautbarung ausgeführt, der König habe im Würmsee den Freitod suchen wollen, woran von Gudden ihn zu hindern etschlossen war, woraufhin der recht kräftige König den Irrenarzt überwältigte und ihn bis zum Eintreten des Todes unter Wasser drückte. Danach habe sich auch der König, obwohl bekanntlich ein vorzüglicher Schwimmer, an dieser, etwa 40 cm tiefen Stelle, in den Fluten des Sees ertränkt.
Für eine Ölstudie, die neben den Portraits zweier weiterer Personen das Haupt der noch nicht erstarrten Leiche Ludwig II. mit blutgefüllter Mundhöhle zeigt, es ist natürlich ungewöhnlich, dass Ertrinkensopfern Blut aus dem Mund quillt, muss der Maler Herrmann von Kaulbach, traditionell ein Freund der königlichen
Familie, schon sein Vater, Wilhelm von Kaulbach, ebenfalls Maler, war Ludwigs Vater Ludwig I. zu Diensten, der den König in den letzten Tagen seines Lebens begleitet hatte, noch bevor die Suchmannschaften eintrafen im vergehenden Licht des Juniabends Skizzen angefertigt haben. Auf der Rückseite der danach verfertigten Studie finden sich die Namen der Portraitierten, „Schleiss v. L.", „Ludwig II." und „Hornig".
Nach Tagebucheintragungen des, links abgebildeten, Maximilian Schleiss von Löwenstein wollten er und weitere Königstreue, Hermann von Kaulbach und die Gebrüder Hornig, einer davon rechts, beide Stallmeister des Königs, Ludwig mit einem Boot über den See zu seiner Cousine, Kaiserin Elisabeth 'Sissi' von Österreich, die zu dieser Zeit im Hotel Strauch, in Feldafing am Würmsee residierte, in Sicherheit bringen.
Sie kommen jedoch zu spät, als die Fluchthelfer am Ufer des Sees eintreffen, ist Ludwig tot, erschossen und der Mörder, vielleicht ein vom Prinzregenten gedungener oder einer der von Ludwig so geliebten Strichjungen vom Münchner Centralbahnhof oder beides, hatte sich bereits vom Tatort entfernt. Von Gudden, der sich nicht zurück ins Schloss traut, er sollte ja auf den König aufpassen, ist allerdings noch da. Der erboste von Löwenstein erdrosselt von Gudden, die Hornigs werfen den Leichnam, während Kaulbach noch schnell den toten Freund und die verhinderten Retter skizziert und bevor sie über den See zurückfahren, zu ihrem König ins Wasser.
Sie kommen jedoch zu spät, als die Fluchthelfer am Ufer des Sees eintreffen, ist Ludwig tot, erschossen und der Mörder, vielleicht ein vom Prinzregenten gedungener oder einer der von Ludwig so geliebten Strichjungen vom Münchner Centralbahnhof oder beides, hatte sich bereits vom Tatort entfernt. Von Gudden, der sich nicht zurück ins Schloss traut, er sollte ja auf den König aufpassen, ist allerdings noch da. Der erboste von Löwenstein erdrosselt von Gudden, die Hornigs werfen den Leichnam, während Kaulbach noch schnell den toten Freund und die verhinderten Retter skizziert und bevor sie über den See zurückfahren, zu ihrem König ins Wasser.
Kaiserin Sissi wartet vergeblich auf ihren Cousin, als sie von seinem Tod erfährt, gerät sie in eine schwere Depression, von der sie sich nur langsam erholt. Aber auch sie hängt der Selbstmordtheorie an und verfasst die folgenden Verse.
Ja, ich war ein Märchenkönig,
Sass auf hohem Felsenthrone,
Schlanke Lilie war mein Scepter,
Funkelnd´ Sterne meine Krone.
Aus den frommen tiefen Thälern
Aus den reichen weiten Gauen
Pflegt´ das Volk zu seinem König
Ehrfurchtsvoll stets aufzuschauen.
Doch das feige Hofgesinde
Und die Blutsverwandten spannen
Tückisch, heimlich ihre Netze
Und auf meinen Sturz sie sannen.
Schergen sandten sie und Ärzte,
Den `Verrückten´ einzufangen,
Wie den Edelhirsch der Wilddieb
Meuchlings fällt in Strick und Stangen.
Freiheit wollten sie mir rauben,
Freiheit fand ich in den Fluten;
Besser hier im Herzen erstarren
Als in Kerkerhaft verbluten!